Sean Spicer, der frühere Sprecher von US-Präsident Donald Trump, hat sich vor großem TV-Publikum auf der Tanzfläche versucht. Der 47-Jährige trat am Montagabend (Ortszeit) in der Show "Dancing with the Stars" des Senders ABC auf - in neongrünem Hemd und eng sitzenden Hosen und mit einer Salsa-Nummer, gewürzt mit einem Solo auf Bongo-Trommeln.

Zusammen mit einer Profitänzerin tanzte Spicer zu dem Spice-Girls-Song "Spice Up Your Life" - der Song war natürlich eine Anspielung auf seinen Nachnamen, in dem das englische Wort für "Gewürz" (spice) steckt.

Spicer bemühte sich um einen feurigen Auftritt, zu dessen Finale er auf den Knien über das Parkett rutschte und die Arme hochwarf - doch bei der Jury kam seinen ungelenken Bewegungen nicht gut an. "Sie sahen aus, als wären Sie von einem Wespenschwarm angegriffen worden", sagte einer der Juroren. Spicer und seine Tanzpartnerin Lindsay Arnold landeten immerhin aber nicht auf dem letzten, sondern dem vorletzten Platz.

Kritik in den Sozialen Netzwerken

Nach dem Auftritt ging Spott in den Medien und Onlinenetzwerken auf den früheren Trump-Sprecher nieder. Spicer habe wie Big Bird aus der Sesamstraße ausgesehen, bemerkte die Website "Daily Beast". Der Kostümdesigner bei "Dancing with the Stars" müsse klar den oppositionellen Demokraten angehören, witzelte eine Twitter-Nutzerin.

Spicers Auftritt in der Show war schon im Vorfeld auf Kritik gestoßen. Sogar der Moderator von "Dancing with the Stars", Tom Bergeron, distanzierte sich von dieser Entscheidung der Programmplaner, den früheren Trump-Sprecher einzuladen. Während seines kurzen Intermezzos als Pressesprecher des Weißen Hauses war Spicer wegen seines großzügigen Umgangs mit Fakten eine überaus kontroverse Figur.

In Österreich hatte bei der jüngsten "Dancing Stars"-Staffel der frühere FPÖ-Politiker Stefan Petzner die Gemüter erhitzt. Trotz praktisch inexistenter Tanzkünste schaffte er es dank Publikumsvotings sogar ins Semifinale der Show, indem er sich gekonnt als "Opfer" der Fachjury präsentierte. Eine Leistung, die dem über die Verbreitung "alternativer Fakten" gestolperten Ex-Präsidentensprecher Spicer wohl gefallen hätte.