Mathilda zu Guttenberg (23) lebt seit ihrer Kindheit mit einer chronischen Erkrankung. In einem Interview mit der US-amerikanischen Fachzeitschrift IG Living berichtet die Tochter des deutschen Ex-Verteidigungsministers Karl-Theodor zu Guttenberg und Stephanie von Bismarck über ihr Leben mit dem variablen Immundefektsyndrom (CVID) – einer seltenen Störung des Immunsystems, bei der der Körper zu wenige Antikörper bildet. Betroffene sind dadurch anfällig für Infektionen, insbesondere der Atemwege und des Magen-Darm-Trakts.

Bereits im Kindesalter litt Mathilda unter wiederkehrenden Infekten und anhaltenden Magen-Darm-Problemen. „Ich war ständig krank, musste oft Antibiotika nehmen und hatte Mühe, Gewicht zuzulegen“, schildert sie. Lange Zeit blieb die Ursache unklar. Zahlreiche Arztbesuche brachten zunächst keine Antwort, manche Mediziner hielten ihre Beschwerden sogar für übertrieben. Erst mit zwölf Jahren stellte ein Immunologe die Diagnose CVID. Zu diesem Zeitpunkt waren ihre Immunglobulin-Werte bereits bedenklich niedrig.

Einfluss auf Schule und Sozialleben

Die Erkrankung beeinflusste ihren Alltag erheblich. Mathilda berichtet von häufigen Fehlzeiten in der Schule und eingeschränkten sozialen Kontakten, weil jede Infektion ein erhöhtes Risiko bedeutete. „Ich musste früh lernen, meine Gesundheit ständig im Blick zu behalten – von Hygienemaßnahmen bis zur Entscheidung, ob ein Treffen mit Freunden das Risiko einer Infektion wert ist“, sagt sie.

Auch die Unsichtbarkeit der Krankheit war eine Belastung: Mitschüler und Außenstehende hätten ihr häufig nicht geglaubt, wenn sie Termine absagen oder sich schonen musste. „Man sieht mir nicht an, dass ich krank bin, aber ich muss ständig Rücksicht auf meinen Körper nehmen“, so Mathilda.

Berufliches Interesse

Heute lebt Mathilda mit regelmäßigen medizinischen Behandlungen und hat gelernt, auf ihre Gesundheit zu achten. Die Auseinandersetzung mit der Erkrankung hat auch ihr berufliches Interesse geprägt: Sie studiert Neurowissenschaften an der University of California in Los Angeles (UCLA) mit dem Schwerpunkt Psychoneuroimmunologie. Dort erforscht sie, wie psychologische und biologische Faktoren zusammenwirken und die Gesundheit beeinflussen.