Samstagabend war es wieder so weit. Giovanni Zarrella begrüßte die Stars der Pop- und Schlagerwelt in seiner eigenen Musiksendung, die sich seit 2021 zu einer fixen Größe in der ZDF-Schlagerwelt etabliert hat. Howard Carpendale war genauso dabei wie Kerstin Ott, Semino Rossi oder auch Ross Antony – natürlich schon wieder, sagt G. G. Anderson (75).

Der deutsche Schlagersänger und Musikproduzent (unter anderem „Mama Lorraine“ oder „Sommernacht in Rom“) äußerte im Vorfeld im Interview mit „t-online“ sein Unverständnis über die, seiner Meinung nach, immer gleiche Gästeauswahl.

„Ich war noch nie bei Giovanni Zarrella und ich verstehe das einfach nicht“, kritisierte Anderson und erklärte weiter: „Ich habe sogar nachfragen lassen und was bekomme ich zu hören? Eine Absage. Dabei ist es in der Branche längst ein offenes Geheimnis, dass immer die gleichen Künstler auftreten und es an Vielfalt und Abwechslung mangelt. Das ist eine bodenlose Frechheit und eine Ungerechtigkeit par excellence.“

Haben die Sender „Angst“ vor G. G. Anderson?

Warum er nicht eingeladen wird, seit diesem Jahr offenbar auch nicht mehr in die Sendungen „Immer wieder sonntags“ und in den „ZDF-Fernsehgarten“, wisse und verstehe er nicht. Begründung erhielt er laut eigener Aussage weder vom ZDF noch von der ARD.

19. Thüringentag Feiern unterm Friedenstein in Gotha G G Anderson bei der Radio Schlagerparadies Schlagerbühne beim 19. Thüringentag Feiern unterm Friedenstein in Gotha Thüringen Deutschland *** 19 Thuringia Day Celebrations under the Friedenstein in Gotha G G Anderson at the Radio Schlagerparadies Schlagerbühne at the 19 Thuringia Day Celebrations under the Friedenstein in Gotha Thuringia Germany Copyright: xMatthiasxGränzdörferx
G. G. Anderson blickt auf eine lange Schlagerkarriere zurück © IMAGO/Matthias Gränzdörfer

Auf Anfrage von „t-online“ teilte das ZDF über eine Sendersprecherin mit: „Bei der Besetzung der ‚Giovanni Zarrella Show‘ können wir auf ein großes Angebot an Künstlerinnen und Künstlern zurückgreifen. Dabei setzen wir u. a. auf Aktualität und Popularität, aber auch Schlager-Legenden und Newcomer werden weiterhin Berücksichtigung finden, um ein facettenreiches musikalisches Spektrum abzubilden.“ Konkret auf die Absage für Anderson ging der öffentlich-rechtliche Sender nicht ein.

Der 75-jährige Schlagerveteran, der im Laufe seiner Karriere Songs für Jürgen Drews, Karel Gott, Roland Kaiser, Boney M. oder auch Mary Roos komponiert hat, kann also nur rätseln: „Ich befürchte, die Verantwortlichen haben Angst vor mir. Wieso auch immer, ich kann es mir nicht erklären.“ Für Kolleginnen und Kollegen, denen es seiner Ansicht nach ähnlich ergeht, habe er Mitgefühl: „Anderen Kollegen ergeht es noch schlimmer als mir, die haben nicht die Bekanntheit wie ich, aber die haben Existenzängste, weil sie kaum öffentlich stattfinden.“