Die Wogen gehen hoch: Bei Veranstaltungen der Österreichischen Hochschülerinnenschaft soll künftig nur noch vegetarisches Essen am Speiseplan stehen. Ausnahme: Kooperationsveranstaltungen sind nicht betroffen. Die Aktionsgemeinschaft (AG) kritisiert den Beschluss und sieht eine rote Linie überschritten: „Das ist ideologische Bevormundung pur.“ Die „GRAS“ kontert, man habe die Verantwortung sich dafür einzusetzen, dass die Mittel nicht für eine Billigfleischindustrie verwendet werden. Auch in unserer Community gehen die Meinungen weit auseinander.
Manche Userinnen und User sind der Meinung, dass es durchaus sinnvoll sei, bei Eigenveranstaltungen auf fleischfreie Kost zu setzen. „Nicht nur die Erzeugung des Fleisches liegt in Österreich in vielen Fällen nach wie vor im Argen - der VgT berichtet immer wieder darüber“, schreibt etwa „Bluebiru“ und meint auch, dass Fleisch teurer als Gemüse sei. „Wenn ich das Essen zahle, bestimme ich natürlich auch, was es geben soll. Damit, was die Studierenden zu Hause essen, hat das absolut nichts zu tun.“
Auch „Politisch_Unkorrekter“ hält es für völlig legitim, bei eigenen Veranstaltungen kein Fleisch anzubieten. „Es gibt genug Gründe, die linksgrüne ÖH-Truppe abzulehnen. Aber wegen des Rechts auf Tierleid würde ich nicht auf die Barrikaden steigen. Macht kein gutes Bild“, schreibt „Fafner“. Eine pragmatische Lösung schlägt „Quim“ vor: Man könne zur ÖH-Veranstaltung einfach eine selbst bezahlte Leberkässemmel mitnehmen. Daran werde einen niemand hindern.
Einige User sehen auch kein Problem im Beschluss selbst als in dessen möglichen Konsequenzen. „Es ist trotzdem ein fragwürdiges Zeichen … Wenn jemand kein Fleisch essen will, dann soll er. Wenn ich ihn, auch nur bei ÖH-Veranstaltungen, dazu zwinge, dann kann das nur zu weiterer Distanzierung beider Lager führen“, meint etwa „EFJaY“. Und „Akasha“ sieht kein Problem darin, dass es bei ÖH-Veranstaltungen kein Fleisch mehr geben solle, sondern darin, „dass genau diese Vorschreiberei einiges an Leute auf die Barrikaden bringt und genau solche Leute rennen dann den Rechten zu und deshalb werden die immer mehr“.
Kritisch äußert sich „herwig67“, der in der neuen Regelung keine ausgewogene Kost mehr erkennt und einen Feldzug gegen Fleischesser ortet. „pelei“ meint, jeder müsse selbst entscheiden, was er esse. „Hier wird man entmündigt.“ Und „Atlantique“ sieht noch Steigerungspotenzial: „Wenn es sich die Studierenden gefallen lassen, ihre Sache!
Wenigstens ist es vegetarisch, das geht schon, blöd wäre vegan!“
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