Leserbrief zu „Starker Anstieg bei den jüngsten Straftätern“, 26. 3. und „Was ist denn bloß in Favoriten los“, 20. 3.

Es häufen sich die Vorkommnisse, wo Jugendliche mit Migrationshintergrund kriminell werden. In ihrer ehemaligen Heimat regiert das Patriarchat in der Familie, mit meist strenger Führung durch den Vater. Die Mütter und die Töchter spielen nur eine untergeordnete Rolle. Die Söhne werden vom Vater gegenüber den Müttern und Töchtern bevorzugt behandelt. Dadurch entsteht bei den Söhnen bereits im jungen Alter eine gewisse Geringschätzung gegenüber den Frauen und Mädchen.

Nach dem Exodus hat der Patriarch seine Führerrolle verloren und die Jugendlichen fühlten sich von jeder moralischen Verpflichtung befreit. Das erklärt auch die letzten Übergriffe von jungen Migranten an einheimischen Frauen und Mädchen, sowie die jetzigen Gewalttaten in Favoriten.

Jetzt ist der Staat mit seinen zuständigen Stellen gefordert, um diesen inakzeptablen Zustand zu ändern. Unbelehrbare Mehrfachtäter müssen abgeschoben oder, wenn das aus humanitären Gründen nicht möglich ist, in einem geschlossenen Vollzug gebessert werden. Unser Staat hat mit seinen eigenen kriminellen Jugendlichen seine liebe Not.
Hermann Wellisch, Kapfenberg

Weitere Leserbriefe zum Thema

Läuterung ist möglich

Ein jugendlicher Straftäter unter 14 Jahren, der imstande ist, eine Frau zu vergewaltigen, oder Verbrechen gegen Leib und Leben auszuführen, der sollte auch ohne falsches Mitleid zur Verantwortung gezogen werden. Ich könnte mir vorstellen, dass man so jemanden zumindest bedingt verurteilen könnte, in manchen Fällen könnte Arbeit auf einer geeigneten Farm in einem Dritte-Welt-Land hilfreich sein. So ein junger Mensch könnte seine Energien in der Landwirtschaft einbringen und dort auch eine geeignete Ausbildung bekommen. Belohnung für ein Engagement bei der Arbeit könnte sein, dass es für eine entsprechende Zeit einen Internetzugang gibt, oder andere interessante Betätigungen in der Freizeit, wie Teilnahme bei Hilfsprojekten von diversen Organisationen. Ich kann mir vorstellen, dass nach ein, zwei Jahren Erfahrung in Afrika manche dieser Leute dann motiviert und geläutert zurückkommen und einen neuen Start schaffen.
Gottfried Ibounig, Klagenfurt

Würde als Antrieb

Anfang der Neunzigerjahre hat James Gilligan (er war in der Betreuung von Gewaltverbrechern tätig) publiziert, dass Gewalt ihre Ursache und ihren Auslöser im Beschämen (shaming) habe. Es passt ins Bild. Wer lässt sich beschämen? Menschen mit heteronomer Moral. Kinder und Jugendliche, Menschen der Ehre, alle, die einen Wertekodex ungeprüft übernommen haben. Mit dem Rückgang in den Religionen, mit dem Aussterben der Altfaschisten hatte sich die Gewaltsituation bei uns gebessert. Jetzt kommt sie wieder in Fahrt: Es sind vor allem Menschen gewalttätig, die aus Gesellschaften der Ehre kommen. Femizide heißen nicht umsonst auch Ehrenmorde.

Was auf lange Sicht helfen kann? Lasst die Kinder autonome Moral entwickeln. Das ist mühsam, es kostet Sicherheit, aber der Lohn ist Würde, die nicht als eine Art Beipacktext mit der Geburt mitkommt. Sie macht es möglich, Gesetze als Vereinbarungen zu sehen, an die man sich hält. Ein Mensch mit Würde steht nicht über oder unter dem Gesetz. Ein Mensch mit Würde hat das Gesetz gemacht. Wissenschaft profitiert vom Paradigmenwechsel. Aber oft zahlt es sich aus, ältere Literatur zu lesen. Man muss nicht jedes Rad neu erfinden wollen, man kann auf den Schultern derer stehen, die es bereits erfunden haben.
Johannes Dornhofer, Wien

Arbeiten statt Haft

Familienministerin Susanne Raab sollte sich Gedanken darüber machen, wie man diese jugendlichen Straftäter richtig bestrafen könnte. Mein Vorschlag: Lasst sie arbeiten. Unrat aus Straßen und von Feldern einsammeln, nicht heimatliche Pflanzen (Neophyten) ausgraben und vor der Blüte abmähen, beim Asphaltieren mithelfen, alles unter strenger Aufsicht. Dann wird man sehen, wer noch solche Untaten begeht. Dies wäre für die Politik ein Anstoß.

Man sollte aber auch straffällige Migranten sofort in ihr Land zurückschicken.
Erika Uiberlacher, Wernberg

Zivilcourage

Große Hochachtung gebührt jenem 21-jährigen Grundwehrdiener des österreichischen Bundesheeres, der am Wiener Reumannplatz zwei Frauen zu Hilfe kam, die von einer Gruppe Jugendlicher bedrängt wurden! Leider reagierten diese Bandenmitglieder äußerst aggressiv und fügten dem jungen Soldaten Schnitt- und Stichwunden am Rücken und am Oberschenkel zu. Trotzdem möchte ich dem jungen Mann von ganzem Herzen für seine Zivilcourage gratulieren und hoffe ganz fest, dass er ein Vorbild für viele Menschen im Lande wird! Diese Messerstechereien sind ein fürchterliches Krebsgeschwür geworden und gehören auf das Allerhärteste bestraft!
Werner Hardt-Stremayr, Annenheim