Weil sie aus ethischen Gründen nicht gegen eine Mäuseplage in ihrem Haus vorgegangen war, muss eine britische Veganerin (73) nun Strafe zahlen. Trotz Beschwerden von Nachbarn habe sie die Mäuse in ihrem Reihenhaus wie Haustiere behandelt und gefüttert, teilte der Rat des Bezirks Tendring in der englischen Grafschaft Essex mit. Ein Gericht in der Stadt Colchester verurteilte sie zu einer Geldstrafe von 1500 Pfund (1700 Euro), berichtete die Nachrichtenagentur PA am Mittwoch.

Ungeziefer, keine Haustiere

Die 73-Jährige hatte die Vorwürfe zuvor eingeräumt. Das Gericht betonte, es respektiere die Ansichten der Frau, doch betrachteten andere Menschen Mäuse eben als Ungeziefer. Die Auswirkungen des Befalls auf die Nachbarn hätten eine Untätigkeit nicht zugelassen. Einige seien wegen des Gestanks ausgezogen, Dinge seien beschädigt worden.

Die Frau hatte angegeben, die Tiere würden die Nachbarn nicht belästigen, weil sie sich doch um sie kümmere. Das sah das Gericht anders. Es verhängte zudem eine Geldstrafe von 150 Pfund gegen die Frau und sprach der Gemeinde eine Zahlung von 2395 Pfund für entstandene Kosten an der Sozialwohnung zu. Gemeindemitarbeiter hatten bei mehreren Besuchen Hilfe angeboten und die 73-Jährige gemahnt, keine Vögel mehr zu füttern, ihren überwuchernden Garten aufzuräumen und die Schädlingsbekämpfung anzufordern.