Diese Sportler brauchen keinen Pulsmesser. In bedächtigen Schritten nähern sie sich ihrem Ziel: In sich gehen, die inneren Werte abseits von Herzfrequenz und Laktatwert aufspüren. Es sind 16 Pilger, die dem Ruf des Pilgerreferates der Diözese Gurk bereits im zweiten Jahr folgen. Was 2016 in Heiligenblut begann, heuer von Stall bis Obervellach und 2018 bis Döbriach am Millstätter See fortgesetzt wird, bringt sie in 43 Etappen, über 750 Kilometer und einige Jahre später ans Meer nach Muggia.
In Sachen Leistung stehen Pilger den Hobbysportlern auf diversen Rennstrecken in horizontaler und vertikaler Richtung um Nichts nach: Geht es auf der Etappe bis Stall noch mehrheitlich bergab, so hat der zweite und dritte Tag Anstiege von 1185 und 1100 Höhenmetern – und das auf 17 und gar 22 Kilometer Wegstrecke – parat. Aber: Erfahrene Pilger sind sehr, sehr geübte Geher. So ist der Alpe-Adria-Trail, der ja kein traditioneller Pilgerweg ist, dennoch ein geeigneter, spiritueller Pfad: Immerhin versprechen die Trail-Organisatoren auf ihrer Internetseite nichts weniger als „Wandern im Garten Eden“.
Auf der Route liegen viele Wallfahrtskirchen wie am Ausgangspunkt die spätgotische Kirche St. Vinzenz in Heiligenblut. Heuer startete die Wanderung bei der Wallfahrtskirche Marterle. Von dort auf 1900 Meter Seehöhe folgen die Wanderer dem alten Wallfahrtsweg ins Mölltal.