Wandern und Fotografieren gehört für mich einfach zusammen. Schöne Bilder zu machen, ist mindestens ebenso spannend wie die Bergtour selbst. Deshalb möchte ich heute gerne eine paar Tipps fürs Fotografieren mit auf den (Wander)Weg geben.

  1. „Fotografieren ist Malen mit Licht und Schatten!“ Dieser kluge Satz begleitet mich schon eine ganze Weile. Ein kleines Beispiel: Wenn Wolken über die Berge ziehen und sich dabei schattige Bergkämme als feine Linien am Horizont abzeichnen, bekommt das Bild eine räumliche Tiefe. Für den Betrachter entsteht ein fast dreidimensionaler Eindruck.
  2. „Zwischen 11 und 3 hat der Fotograf frei!“ Auf den richtigen Zeitpunkt zu warten, ist das große Geheimnis eines guten Bildes. Über die Mittagsstunden darf die Kamera getrost im Rucksack bleiben. Das Licht ist in dieser Zeit erfahrungsgemäß flach und eher langweilig. Am schönsten ist es in den frühen Morgenstunden oder auch am Abend, wenn die tief stehende Sonne Linien und Konturen ins Landschaftsbild zaubert.
  3. Auch der richtige Standort, von dem aus man das Bild macht, ist entscheidend. Schon ein kleiner Wechsel kann die Wirkung eines Bildes gravierend verändern. Deshalb: Am besten mehrere Positionen ausprobieren.
  4. Wer viel in den Bergen unterwegs ist, erhöht natürlich seine Chancen auf ein spektakuläres Motiv. So wie kein Tag dem anderen gleicht, so ist auch die Stimmung in der Natur immer einzigartig. Wichtig ist ein gutes Auge. Wer eine spannende Situation intuitiv erkennt, seine Kamera so positioniert, dass alle für das Bild wichtigen Elemente erfasst sind und man überflüssiges weglässt, der kann sich über ein großartiges Ergebnis freuen. Oft entscheiden nur wenige Sekunden über die Aussagekraft eines Bildes. Manchmal ist es nur Glück, sehr oft aber Erfahrung.
  5. Dabei spielt die Ausrüstung nur eine untergeordnete Rolle. Kameras funktionieren alle nach dem gleichen Grundprinzip. Das Objektiv lässt Licht in die Kamera und die Belichtungszeit reguliert die Lichtmenge, die auf den Sensor einwirkt. Als Drittes spielt noch die Lichtempfindlichkeit des Sensors (ISO-Wert) eine gewichtige Rolle beim Ablichten eines Motivs. Diese drei Parameter stellt die Kamera entweder automatisch ein, was in der Regel sehr gut funktioniert, oder man tut das manuell. So überlässt man die Bildsprache nicht dem Zufall und überschreitet die imaginäre Linie vom Knipsen hin zum kreativen Fotografieren.

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