Plötzlich wird die Gail wild. Das Flussbett scheint zu knicken und das Wasser braust über große Steine. Vorbei ist das gemächliche Dahingleiten durch das satte Grün des Naturparks Dobratsch in Kärnten. Die Stromschnellen kurz vor dem Ende der Tour sind für Kanu-Neulinge eine echte Herausforderung. Aber genau das macht es so spannend.
Ausgestattet mit Schwimmweste, Helm und exakten Anweisungen von Jürgen Steinbrenner alias „Kanu-Panzi“, schafft jedes Boot die Überfahrt, ohne zu kentern.
Schließlich hat diesmal keiner den Anfängerfehler gemacht, vor Schreck das Paddel hochzuhalten. Alle ruderten wie wild ins Europa-Schutzgebiet der Schütt. So wird das Gebiet unterhalb des Südhanges genannt, das einst durch einen Felssturz entstand. Heute ist das eine einzigartige Landschaft mit mediterran anmutender Atmosphäre.
Zahlreiche Vogelarten brüten auf den Sandbänken, Schmetterlinge flattern durch die Luft, Eidechsen aalen sich in der Sonne und manchmal kreuzen Skorpione oder Schlangen den Weg. Ein Grund zur Panik sind sie aber nicht. Genauso wie die Wellen, die vom Land aus betrachtet eigentlich gar nicht so heftig waren.