Auf Treppelwegen wird in Nierderösterreich entlang der Donau geradelt
Auf Treppelwegen wird in Nierderösterreich entlang der Donau geradelt © Andrea Steiner

Hin und wieder sollte man die Perspektive ändern. Eine Landschaft oder eine Stadt vom Fluss aus zu erkunden, ist eine empfehlenswerte Möglichkeit, um bekannte Sichtweisen zu ändern. Wer schon einmal das hell erleuchtete Budapest bei Nacht von der Donau aus erlebt hat, bekommt einen vagen Eindruck, wie etwa im Barock Schlösser und Gärten zauberhaft illuminiert wurden. Die Donau weiß ihre Bewunderer aber nicht nur bei Nacht zu verführen, sie geizt auch am Tag nicht mit ihren Reizen. Am besten lässt sich dies mit einer Radkreuzfahrt erleben. „Auf unserem Motorschiff Primadonna die unvergleichliche Landschaft zwischen Passau und Budapest zu entdecken, bedeutet Freiheit“, erzählt Manfred Traunmüller, Eigentümer der Donau Touristik und „Erfinder“ des Donauradwegs. Geschlafen wird auf dem Vier-Sterne-Premium-Katamaran, dem einzigen Kreuzfahrtschiff auf der Donau, welches unter österreichischer Flagge fährt. Tagsüber wird in Etappen zwischen 20 und 60 Kilometern dem Genussradeln gefrönt.
Entlang der Donau wurden Treppelwege, auf denen ehemals Pferde die Schiffe die Donau hinaufzogen, zu Radwegen umfunktioniert. So können die Schiffsreisenden gemütlich mit dem E-Bike die Unesco-Welterbestätten in der Wachau erkunden, bevor es wieder zurück an Bord geht. Hier werden sämtliche Räder von den freundlichen Matrosen auf das Schiff gebracht und über Nacht serviciert, sodass es für die nächste Tagestour keine Ausreden gibt. Sieben Tage dauert die gemütliche Radkreuzfahrt vom Einschiffen bis zum Ausschiffen in Passau. Dazwischen liegen fröhliche Radtouren entlang der Donau, hin und wieder auch unter der wachsamen Obhut des Kreuzfahrtschiffs MS Primadonna mit Kapitän Rade Bobokovic am Ruder.

Sind die Radwege in Deutschland und Österreich sehr übersichtlich beschildert, so sollte man sich auf der ungarischen Seite der Donau darauf einstellen, dass man sich schon hin und wieder der ausgegebenen GPS-Daten bedienen muss. Die Satteltaschen sollten mit ausreichend Wasser und Lunchpaketen gefüllt sein, da die Gastronomie entlang der Radwege noch nicht gut ausgebaut ist. Dafür erwartet die Pedalritter unberührte Natur und eine Stille, die man hören kann. Weniger ruhig geht es zu, wenn die Erkundung per Rad in Budapest, Bratislava und Wien auf dem Programm steht. Sightseeing einmal anders, unterwegs auf Radwegen im Stadtgebiet, lassen sich die Sehenswürdigkeiten der ehemaligen Donaumonarchie-Städte aus ganz anderer Perspektive entdecken. Die Geschichte wird sozusagen per Rad erfahren, bevor es wieder aufs Schiff geht, wo man sich dann sehr gerne in die kundigen Hände der Masseurin begibt.

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