Wenn man nicht gerade einen Faible für Logistik oder eine Leidenschaft für Frachtschiffe hegt, sind Industriehäfen üblicherweise nicht die Orte in Küstenstädten, an denen Besucher abends flanieren gehen.
Im kroatischen Pula aber haben sich die Kräne der 1856 von der k. & k. Kriegsmarine gegründeten Uljanik-Werft zur modernen Skyline entwickelt. Wohl auch, weil sie auf der ihrer vorgelagerten Insel in der Bucht nachts leuchten wie die Wolkenkratzer einer Metropole.
Das war bereits um die Jahrtausendwende die Idee des Lichtdesigners Dean Skira, der durch die Illuminierung der acht bis zu 100 Meter hohen Riesen mit LED-Scheinwerfern, die bis zu 16.000 Farbtöne erlauben, eine Brücke zwischen der Industriegeschichte Pulas und der Gegenwart als beliebtes Reiseziel in Istrien schlagen wollte.
Schlussendlich gingen die Lichter dann 2014 an – und 2019 in der Werft aus. Seither erinnern die Kräne auch daran, dass für die Zukunft einer der ältesten Werften der Welt seit der Insolvenz keine Lösung gefunden worden ist. Besonders gut kann man das bunte Schauspiel von der Uferpromenade am Yachthafen aus betrachten. Zu speziellen Terminen gibt es auch Licht- und Musikshows zu sehen, etwa beim jährlichen Visualia Festival of Light. Da „tanzen“ die Kräne sogar.