Ankerboje. Mitten in den Dünen in Harlesiel stehen seit 2022 zwei uralte Ankerbojen, in denen zwei Gäste übernachten können. Die Bojen dienten um 1900 herum vor der norwegischen Nordseeküste als Anker für Schiffe – anders als Schwimmbojen lagen sie auf dem Meeresgrund. Christian Pree und Andreas Smidt ließen die 3,20 Meter langen Bojen als Schlafplatz herrichten: Durch ein riesiges Bullauge als Tür schauen die Gäste vom Bett aus Richtung Wangerooge und Spiekeroog, die Deckenluke bietet Sicht nach oben. Das sei sowohl bei sternenklarem Himmel als auch bei Gewitter faszinierend, sagt Smidt.

In dieser früheren Ankerboje kann in den Dünen von Harlesiel übernachtet werden
In dieser früheren Ankerboje kann in den Dünen von Harlesiel übernachtet werden © Hauke-Christian Dittrich/APA/DPA

Strandkorb. Schlafstrandkörbe lassen sich inzwischen an mehreren Orten an der Nordseeküste und auf den Inseln finden, so zum Beispiel in Schillig und Dangast im Kreis Friesland, in Otterndorf im Kreis Cuxhaven oder auf den Inseln Norderney und Wangerooge. Die Spezialkörbe bieten je zwei Schlafplätze für ein romantisches Date im Freien. Gegen Wind und Regen schützt eine wetterfeste Abdeckung, gegen neugierige Blicke lassen sich die Fenster verschließen.

Übernachten im Strandschlafkorb an der Nordsee
Übernachten im Strandschlafkorb an der Nordsee © Strandbad Norderney
Dieses Video könnte Sie auch interessieren

Leuchtturm. Der 23 Meter hohe „Hamburger Leuchtturm“ in Cuxhaven wurde zu Beginn des 19. Jahrhunderts im Auftrag der Stadt Hamburg errichtet und war bis 2001 in Betrieb. Im Inneren befindet sich eine 60 Quadratmeter große Ferienwohnung mit Aussicht für zwei Gäste, im November 2023 war die offizielle Eröffnung. Das Baudenkmal steht auf einer Aussichtsplattform an der Elbmündung in unmittelbarer Nähe zum Hafen.

Der Hamburger Leuchtturm in Cuxhaven
Der Hamburger Leuchtturm in Cuxhaven © KK

Signalturm. Auf der Schleuseninsel in Wilhelmshaven steht der denkmalgeschützte Signalturm. Früher wurden von hier mit Signalflaggen und Lichtmorsezeichen militärische Nachrichten übermittelt. Inzwischen dient der Turm als Ferienunterkunft auf zwei Ebenen für zwei Personen. In rund 30 Metern Höhe haben sie eine 360-Grad-Aussicht, Ferngläser liegen bereit. Wer nachts zur Toilette will, sollte sich aber wetterfest anziehen: Es geht 124 Stufen die Außentreppe hinab, denn die Sanitäreinrichtungen befinden sich am Fuß des Turms.

Der Signalturm in Wilhelmshaven
Der Signalturm in Wilhelmshaven © Wilhelmshavener Spar- und Baugesellschaft

Stelzenhaus. Im Baumhaushotel am Otterndorfer Seengebiet übernachten die Gäste in 30 Quadratmeter große Stelzenhäusern mit Kaminofen. Von der Terrasse in luftiger Höhe können sie Vögel in den Baumwipfeln oder auf den angrenzenden Wiesen Rehe beobachten.

Eines der Häuser des Baumhaushotels Otterndorf am Elbdeich
Eines der Häuser des Baumhaushotels Otterndorf am Elbdeich © Sina Schuldt/APA/DPA

Schiff. Die 66 Meter lange „Arcona“ stand seit 1958 im Dienst der Marine, bis der Deutsche Marinebund sie 2021 übernahm und zu einem schwimmenden Hostel umbauen ließ. Das Schiff liegt fest vertäut am Bontekai in Wilhelmshaven und bietet 21 Kajüten und 52 Kojen. Ab 1984 hatte die „Arcona“ als Heim- und Wohnschiff für die Marinekameradschaft Wilhelmshaven gedient.

Eine Kajüte im schwimmenden Hostel an Bord der „Arcona“
Eine Kajüte im schwimmenden Hostel an Bord der „Arcona“ © Arcona Hostel

Pipowagen. Die Domizile auf Rädern sind historischen Zirkuswagen nachempfunden. Die Pipowagen stehen in Dornumersiel (Kreis Aurich), von der kleinen Veranda haben Gäste einen weiten Blick über die Salzwiesen. Platz ist für zwei Personen. Gleich nebenan stehen sogenannte Nordseekarren, deren Vorbilder Schäferwagen sind. Die Gefährte dienten einst Schäfern als mobile Schlafstätten. Zwei dieser nostalgischen Wagen wurden nach Angaben der Anbieter originalgetreu nachgebaut und haben Platz für drei Gäste.

Einer der Pipowagen an den Salzwiesen von Dornumersiel 
Einer der Pipowagen an den Salzwiesen von Dornumersiel  © Martin Stöver

Wasserturm. Im historischen Wasserturm in Cuxhaven können Urlauber in drei Ferienwohnungen übernachten. Das Schweizer Ehepaar Mirabelle und Alain Caboussat baute den 48 Meter hohen Turm aus dem Jahr 1897 aufwendig um, im Erdgeschoss betreiben sie ein Café. Bekannt wurden der Wasserturm und seine Besitzer, weil das Schweizer Fernsehen sie für die Auswandererserie „Auf und davon“ über Jahre begleitete.

Der historische Wasserturm in Cuxhaven bietet ein Café sowie Ferienwohnungen
Der historische Wasserturm in Cuxhaven bietet ein Café sowie Ferienwohnungen © Hauke-Christian Dittrich/APA/DPA

Hausboot. Übernachtungen auf schwimmenden Häusern werden zum Beispiel auf dem Kanal in Bad Bederkesa im Landkreis Cuxhaven angeboten. Sie sind komfortabel eingerichtet, etwa mit Fernseher, elektrischem Kamin und Einbauküche. Dafür fahren sie nicht: Zu jedem Hausboot gehört aber ein Ruderboot. Mit einem Hausboot fahren kann man in Ostfriesland: Start ist in Aurich, über den Ems-Jade-Kanal geht es Richtung Emden oder Wilhelmshaven.

Hausboote am Kanal in Bad Bederkesa
Hausboote am Kanal in Bad Bederkesa © Marina am See

Schlafhängematten. Direkt neben dem Wattenmeer können Gäste in Spieka-Neufeld (Landkreis Cuxhaven) in zwei Schlafhängematten unter freiem Himmel übernachten. „Das Angebot wird sehr gut angenommen, zum Beispiel für ein Vater-Sohn-Abenteuer“, sagt Louisa Wesler von der Kurverwaltung Wurster Nordseeküste. Die gepolsterten Hängematten sind je für eine Person gedacht, Schlafsäcke müssen selbst mitgebracht werden. Sollte es regnen, gibt es einen Schutz „wie bei einer Tür vom Zelt“, so Wesler. Die Hängematten sind maximal für zwei Nächte buchbar.