
Nur fünf von insgesamt 148 Stromanbietern am heimischen Strommarkt haben von den Umweltschutzorganisationen Global 2000 und WWF die Bestnote "Treiber der Stromzukunft" erhalten, und lediglich elf schafften es in die zweitbeste Kategorie "Solide Grünstromanbieter". Bei den restlichen Anbietern sehen die Umweltorganisationen noch einen "massiven Verbesserungsbedarf", wie sie am Mittwoch erklärten.
Zwar bestehe derzeit die Wahl zwischen 131 deklarierten "Grünstromanbietern", doch seien Eigentümerstruktur und Geschäftsgebaren für Laien oft schwer zu durchschauen. Bewertet haben Global 2000 und WWF beim "Stromanbieter-Check 2020" neben den gesetzlichen Stromkennzeichnungs-Mindestregeln auch die Unternehmensstrategie, den Ausbau von erneuerbarer Energie, die Naturverträglichkeit der Kraftwerke sowie Energiespar-Anstrengungen.
Die am besten bewerteten Stromanbieter
- Stadtwerke Murau
- AAE Naturstrom
- KWG - Kraftwerk Glatzing-Rüstorf eGen
- W.E.B Grünstrom
- Alpenenergie
Dieser Check erhöhe die Transparenz deutlich, ob nicht etwa doch versteckt Kohle- oder Atomanlagen mitfinanziert würden, so Global-2000-Energiesprecher Reinhard Uhrig und WWF-Energiesprecher Karl Schellmann. Um in Österreich bis 2030 den Strombedarf, bilanziell übers Jahr gesehen, zu 100 Prozent aus erneuerbaren Quellen zu decken, sei ein klarer Rahmen zur Naturverträglichkeit und eine unmissverständliche Stromherkunftsdeklaration nötig.
Global 2000 und WWF raten, zu einem engagierten Anbieter zu wechseln, um ein Zeichen für die Nachfrage nach naturverträglichem und erneuerbaren Strom zu setzen.
Die am besten benoteten "Treiber der Stromzukunft" stellen lediglich 0,4 Prozent des Strommarktes, die zweitbeste Kategorie "Solide Grünstromanbieter" auch nur 2,2 Prozent. Von den weiteren 23 der 39 aktiv von sich aus teilnehmenden Stromanbietern - die auch die gestellten Fragen beantwortet haben - wurden zwölf als "Stromanbieter im Wandel" klassifiziert, die 22 Prozent des Strommarktes stellen.
Der Stromanbieter-Check zum Download
- Stromanbieter-Check (6MB)
Sieben Akteure erhielten die Einstufung "Stromanbieter mit großen Herausforderungen und wenig Transparenz" und vier das Etikett "Nachzügler und Intransparente". Die 39 aktiv am Check beteiligten Anbieter decken 57 Prozent des österreichischen Endverbrauchs an Strom ab. Die übrigen, "intransparenten" Unternehmen habe man nur mit einigen öffentlich verfügbaren Daten bewerten können, hieß es am Mittwoch.
Zum Sieger des Rankings wurden die "Stadtwerke Murau" gekürt, gefolgt von AAE, KWG, W.E.B. und Alpenenergie, die ebenfalls die Bestnote "Treiber der Stromzukunft" erhielten - eine Gruppe, die die Energiewende aktiv und in großen Schritten vorantreibe.
In die zweitbeste Gruppe "Solide Grünstromanbieter", die laut Check noch in einzelnen Aspekten Verbesserungs- bzw. Nachholbedarf habe, kamen eFriends, E-Werk Redlmühle, Karlstrom, Polsterer Kerres Ruttin, die oekostrom AG, Energie Burgenland, EVG Mitheis, E-Werk Schattwald, Stadtwerke Wörgl, Kraftwerk Haim und MeinAlpenStrom. Der "Stromanbieter-Check 2020" ist der bereits dritte von Global 2000 und WWF, den ersten gab es 2017.
-
Millionenkosten für PlastikmüllPfand auf Kunststoff-Flaschen lässt auf sich warten
-
Kristallene GewächseWarum Eisblumen (fast) nur noch in der Erinnerung blühen
-
Ist Ihrer dabei?Wie sich 23 Allzweckreiniger im Test schlagen
-
Deutsches UmweltamtOnlineshopping für Klimabilanz nicht zwingend schlechter
-
Tipps von Biogärtner Karl PlobergerMit diesen Hausmitteln verwöhnt man seine Zimmerpflanzen
Zwischen 0 Uhr und 6 Uhr ist das Erstellen von Kommentaren nicht möglich.
Danke für Ihr Verständnis.
25.11.2020 um 21:15 Uhr
Experten?!
Ich bezweifle sehr stark, dass in diesen beiden Organisationen die "wahren Experten" für Stromerzeugung sitzen. Sie haben sicher ein großes Herz für die Natur, aber dieser riesige Strombedarf in der Zukunft braucht auch exakte Rechner.
25.11.2020 um 11:46 Uhr
Um in Österreich bis 2030 den Strombedarf, bilanziell übers Jahr gesehen,
zu 100 Prozent aus erneuerbaren Quellen zu decken, ... Vielen Dank - ich meine, das
bedeutet: Sommeroptimierte = flach liegende oder nur flach geneigte Solarstrom-
kollektoren = für die größtmöglichen Stromerzeugungen in den Monaten Mai, Juni,
Juli und August + den ebenfalls zufallsbedingt erzeugten + ebenfalls ungespeicher-
ten Windstrom = ebenfalls steuerschuldenmitfinanziert + Atom- + Kohlestrom-Im-
porte = die nicht nachkontrollierbare Strom-Seifenblase. Erfinder und Erstkläger M.