Die Diva des Weinbaus ist eine langsam reifende Rebsorte und fühlt sich deshalb besonders in kühleren Anbaugebieten wohl. Riesling hat zwar gerne viel Sonne, wird es allerdings zu heiß, macht er Probleme und kann breit und plump werden. Vor allem bei unseren deutschen Nachbarn ist er der unangefochtene Rebsorten-König. „In der Steiermark war Riesling jedoch immer eine Nischenprodukt“, erzählt Sommelier René Kollegger.

Auch in Kitzeck. Doch geht es nach Winzer Stefan Schauer, hat sich einiges getan: „Während des Booms von Sauvignon Blanc und Morillon ist er in der Wahrnehmung nach hinten gerückt. Doch seit einigen Jahren bekommt er wieder die Aufmerksamkeit, die er verdient.“ Vor allem Kitzeck stellt sich für diese Rebsorte ideal dar, erklärt Kollegger: „Gerade beim Riesling sind nämlich Boden und Klima wichtige Parameter.“

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Stefan Schauer: „Genau. Wir haben eine 50 Zentimeter dicke Humus-Erdauflage und dann kommt das Schiefermassiv. In Verbindung mit der Lage von 450 bis 560 Metern Seehöhe und den kühlen Winden, die vom Westen, also von der Koralpe, zu uns kommen, können einzigartige Weine entstehen.“

Vor Ort herrscht eine Steilheit, welche die Arbeit erschwert. Nach wie vor müssen viele Arbeiten in den Weingärten der Ried Gaisriegl ohne maschinelle Hilfe von Hand verrichtet werden. Die besondere Lage ermöglicht aber auch eine spätere Ernte. Stefan Schauer: „Man kennt vor allem die niederösterreichischen Rieslinge. Sie kommen schwerer, üppiger daher. Kitzecker Rieslinge sind viel leichtfüßiger.“

Dem kann der Sommelier nur zustimmen: „Riesling aus eurer Region hat immer eine gewisse Eigenständigkeit. Zum einen die Säure, das Dunkelwürzige, die Eleganz und Frische.“ Geschmackliche Vorzüge, die auch in den Köpfen der internationalen Weinliebhaber immer mehr verankert sind.