René Kollegger gilt als Kämpfer für Getränke, die zu Unrecht mit einem schlechten Ruf gebrandet sind. Als Mitveranstalter der „Wöschmeisterschaft“ trägt er etwa maßgeblich dazu bei, die unterschätzte Rebsorte Welschriesling wieder ins Rampenlicht zu stellen. Auch der Schilcher gilt bei vielen zu Unrecht als Underdog unter den heimischen Rebsorten. Umso spannender war es beim Besuch am Weingut Langmann in St. Stefan ob Stainz, die neu entdeckte Begeisterung des Sommeliers für Schilcher mitzuerleben.

Schon seit 1746 bewirtschaftet die Familie Langmann Weinberge in der Weststeiermark. Seit einigen Jahren ist wieder eine neue Generation am Start. Verena Langmann und ihr Vater Stefan zeigen in ihrem weststeirischen Weingut, was die Rebsorte Blauer Wildbacher alles kann. „Boden und Klima dieser Rieden bestimmen vordergründig die Qualität der Langmann-Weine“, stellt der Sommelier bei der Besichtigung in idyllischer Winterlandschaft fest.

Video – Wie das Weingut Langmann Schilcher neu definiert

Vor allem die Riede Hochgrail zeigt, was das Terroir in dieser Region zu leisten vermag: „Schiefer, Stainzer Gneis und Neogene Sedimentgesteine verbinden sich hier zu einem kargen Unterboden, der mit einer guten Humusauflage bedeckt ist. Weine mit hoher Reife und bezaubernder Frische sind das Ergebnis“, freut sich Winzer Stefan Langmann. Tochter Verena bringt die geschmacklichen Vorzüge auf den Punkt: „Knackig, saftig, leicht im Alkohol und gleichzeitig unfassbar komplex“, beschreibt sie das Qualitätspotenzial der Rebsorte Blauer Wildbacher.

Und Sommelier Kollegger bringt es abschließend auf den Punkt: „Auch ich habe den Schilcher in den letzten Jahren nicht wirklich auf dem Radar gehabt. Aber wenn Lage, Know-how, Klima und letztendlich die Herkunft in dieser Art und Weise in den Gläsern landen, dann hat man alles richtig gemacht!“