1. Was passiert bei einem Glaukom im Auge?

Das Glaukom, früher „grüner Star“ genannt, ist eine heimtückische Augenerkrankung: Dabei wird der Sehnerv geschädigt, die Nervenzellen sterben ab und der Schaden kann nicht mehr repariert werden. Die Behandlung kann aber das Fortschreiten der Erkrankung aufhalten. Daher ist die Früherkennung so wichtig.

2. Warum ist die Krankheit so heimtückisch?

„Das Glaukom kann völlig unbemerkt und schmerzfrei zur langsamen Erblindung führen“, sagt Christoph Faschinger, Augenfacharzt an der Med Uni Graz. Während der graue Star durch die Verschlechterung des Sehens von den Betroffenen früh bemerkt wird, wissen etwa 60 Prozent der Glaukom-Patienten gar nicht, dass sie diese Krankheit haben. „Leider kommen viele Patienten erst zu uns, wenn sie schon Auswirkungen bemerken“, sagt Faschinger. Sie gehen unsicher, stolpern über Dinge oder stoßen sich an Türen, weil das Sichtfeld schon eingeschränkt ist. Oft ist bereits ein großer Teil des Sehnervs zerstört, wenn Betroffene zum Arzt gehen.

3. Wenn es keine Symptome gibt, wie kann ich das Glaukom erkennen?

„Die einzig sinnvolle Vorsorge ist die regelmäßige Kontrolle beim Augenarzt“, sagt Faschinger. Ab 40 sollte daher jeder einmal pro Jahr zum Augenarzt gehen, wo nicht nur der Augeninnendruck gemessen wird. Laut Augenfacharzt Georg Mossböck vom LKH-Klinikum Graz sollte dabei auch die moderne OCT-Untersuchung durchgeführt werden, da ein Drittel der Patienten an einem Glaukom ohne erhöhten Augendruck leidet. All diese Untersuchungen sind schmerzfrei.

4. Was sind Risikofaktoren?

Das Glaukom ist eine Erkrankung des Alters: Ab dem 50. Lebensjahr verdoppelt sich das Risiko alle zehn Jahre. Neben dem erhöhten Augeninnendruck und einer höhergradigen Kurzsichtigkeit spielen auch die Gene eine Rolle: „Hat ein Elternteil ein Glaukom, verzehnfacht sich das Risiko der Kinder“, sagt Mossböck.

5. Wie wird das Glaukom behandelt?

„Die einzig wirksame Therapie ist die Senkung des Augendrucks“, sagt Mossböck. Das kann über Tropfen, Laser oder mittels chirurgischer Eingriffe passieren. Bei modernen minimalinvasiven Eingriffen werden winzige Stents eingesetzt, durch die Augenwasser aus dem Auge abfließen kann. „Ob so ein Eingriff notwendig ist, muss im Gespräch mit dem Augenarzt entschieden werden“, sagt Mossböck.