In der vergangenen Woche musste ich ja beichten, dass ich eine Einheit Meditieren vergessen hatte. Und dieses öffentliche Geständnis war mir Lehre und Ansporn zugleich. So etwas ist seither auch nicht mehr vorgekommen. Schwöre. Aber, und so ehrlich muss ich sein, die Motivation des Versagens rettet mich durch die letzten Wochen und Tage der Fastenzeit. Und da stimmt dann auch wieder das Sprichwort: Übung machten den Guru. Sagt man doch so, oder?

Meditieren ist, wie so vieles im Leben, eine Übungssache. Das habe ich in den vergangenen Wochen gelernt. Und das hat auch mein Achtsamkeitstrainer Jörg Trettler mir von Anfang an gesagt. Während ich mich bei den ersten paar Einheiten noch ein bisserl vor mir selbst geschämt habe, als ich mein Vanille-Duftkerzerl anzündete und ich mich auf meine Yogamatte zum Meditieren gelegt habe, geht das nach fünf Wochen ganz automatisch.

Die Entspannung, von der alle sprechen

Ich bin auch viel weniger verkrampft oder verbissen, wenn meine Gedanken sich trotz geführter Meditation ständig selbstständig machen und sich mit den Kids, der Arbeit oder dem Studium beschäftigen. Dann konzentriere ich mich auf die Atmung, und in den meisten Fällen funktioniert das. Der Gedanke „Mache ich auch eh alles richtig? Passt das so? kommt mir auch viel seltener in den Sinn. Vielleicht ist das die Entspannung, von der alle sprechen?

So gehe ich also quasi als Meditations-Profi in die letzte Woche der Fastenzeit. Und diese wartet mit erschwerten Bedingungen auf: Osterurlaub auf Sizilien! Mal sehen, ob ich es da schaffe, früher aufzustehen um zu meditieren.