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  1. Unter gesundem Schlaf versteht man in der Nacht überwiegend zu schlafen und sich über den Tag hinweg überwiegend ausgeschlafen zu fühlen. Überwiegend bedeutet: abgesehen von einem Mittagstief.

  2. Unsere hirnelektrische Aktivität verlangsamt sich beim Einschlafen. Nach 15 bis 30 Minuten erreichen wir über zwei Leichtschlafphasen das erste Mal das Tiefschlafstadium. Nach circa eineinhalb Stunden tritt der REM-Schlaf (Rapid Eye Movement) ein und schließt den ersten Schlafzyklus ab. Während einer Nacht erlebt man vier bis fünf vollständige Schlafzyklen.

  3. Wir träumen alle gleich viel, und zwar alle 90 Minuten, wie der deutsche Schlafforscher Jürgen Zulley erklärt. Also vier bis fünfmal pro Nacht.

  4. Der Mensch wacht in der Nacht durchschnittlich 28 Mal auf. Allerdings so kurz, dass man wieder einschläft und es vergisst. Jürgen Zulley: "Deshalb ist es so wichtig, zu wissen, dass es kein Problem ist, wenn man wach wird. Das Problem entsteht erst, wenn man nicht mehr einschlafen kann."

  5. Die Menschen haderten auch schon in früheren Zeiten mit Schlafstörungen. Schon Goethe und Schiller haben sich in ihren Briefen über ihre Schlafstörungen ausgetauscht.
  6. Wussten Sie, dass wir in der Nacht eine kleine Depression erleiden? In der Nacht wird das Hormon Melatonin ausgeschüttet - es drückt unsere Stimmung.

  7. Die Zeit zwischen 2 und 3 Uhr morgens wird auch "Stunde des Wolfes" genannt. Jürgen Zulley: "Man kann sie auch als biologische Mitternacht bezeichnen. Zu dieser Zeit sind wir grundlegend in einem Tief, auch was Leistungsfähigkeit und Stimmung betrifft. Wenn ich dann wach werde, und das ist die Uhrzeit, wo die meisten Menschen erwachen, dann bin ich dementsprechend schlecht gestimmt."
  8. Siesta! Wussten Sie, dass wir eigentlich darauf programmiert sind, mittags eine Ruhepause einzulegen? Schlafforscher Jürgen Zulley erklärt: "Es ist auf der einen Seite gesundheitsfördernd, da das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen abnimmt und wir auch für den Rest des Tages leistungsfähiger sind. Es ist ein eindeutiges Plädoyer für den Mittagsschlaf mit ein paar Einschränkungen. Er darf nicht zu lange dauern, außer bei älteren Menschen - also nicht länger als 30 Minuten, weil man ansonsten wieder ewig braucht, bis man wach ist."

  9. Wir haben eigentlich mehrere innere Uhren. Stefan Seidel, Facharzt für Neurologie und Leiter der Schlafambulanz und des Schlaflabors an der MedUni Wien erklärt: "Wir haben die Hauptuhr im Hirn. Diese steht aber in Rückkopplung mit anderen Organen wie Herz, Lunge, Leber, Nieren, die auch in den Zellen kleine Uhren haben. Auch deren Tätigkeit hängt davon ab, ob es Tag oder Nacht ist. Die Cortisonproduktion aus der Nebennierenrinde etwa ist morgens stark und nimmt über den Tag ab."