"Ich werde selten erkannt. Nur Kinder erkennen mich immer, sie schauen einen anscheinend anders an, vielleicht achten sie mehr auf die Augen", sagt Cécile Nordegg. Besser bekannt als Mama Linda Putz. Viele kennen sie aus dem Fernsehen wie sie leicht eckig grinsend an unberührten Sofas mit frisch aufgeschüttelten Pölstern, vorbei an polierten Wohnwänden durch ihr Zuhause tänzelt - dem Möbelhaus mit dem roten Stuhl, in das sie mit ihrer Werbefamilie im Jahre 1999 eingezogen ist. (Kultstatus: Die Familie Putz feier 20-Jahr-Jubiläum)

© XXXLutz

Eine Familie, die der Familie Petz nachempfunden wurde. Eine Familie, die polarisiert. Zu den Autogrammstunden der Werbefamilie kommen langjährige Fans. "Das ist Werbung, sie soll Reaktionen hervorrufen", sagt die Frau, die ihr Alter nicht verraten will, und lächelt wie eine Mama, aber nicht wie Mama Putz. "Sie ist kein Teil von mir. Wenn ich über sie spreche, spreche ich ja immer von ,ihr'. Unter dem Motto: ,Schau, was sie da wieder macht . . .'", so Nordegg, die schon mit Oskar Werner, Helmut Qualtinger oder Harald Sicheritz gearbeitet hat. Mama Putz sei eine "sehr aufgeknallte, aufgedrehte Person, die aber alles intensiv mitkriegt und die schöne Dinge liebt". So ist die Familie Putz seit mittlerweile 20 Jahren im Hauptabendprogramm omnipräsent.

In der Realität feiert sie aber nur zwei Mal an drei Tagen im Jahr Familientreffen, an denen zehn bis 15 Spots gedreht werden. "Wir mögen uns alle, aber außer an den Drehtagen haben wir keinen Kontakt." An Linda Putz schätze sie, "die ganze Palette durchprobieren zu können".

Und da bringt sie die Farben ins Spiel. Nordegg, die Malerin. In ihrem Atelier hat die Fantasie keine Grenzen und die Möbel haben Rollen - Einrichtung für mehrere Richtungen. "Sie werden verschoben. Je nachdem, wo wir sie brauchen. Beim einem Werbespotdreh habe ich einen silbernen Fauteuil mitgenommen. Er ist grob, aber er passt gut zu mir", so Nordegg, die in einer "Künstlerfamilie" aufgewachsen ist.

Mama Edith Nordegg war Schauspielerin an Burg- und Volkstheater. Vater Sepp war mehr als 25 Jahre Technischer Direktor am Burgtheater und Erfinder der Zylinderbühne, die einen Dekorationswechsel innerhalb von 40 Sekunden ermöglicht. "Da wächst man auch mit einem ganz anderen Empfinden auf."