Die Pension kommt in Sicht und somit war es an der Zeit, etwas mit Aussicht zu planen, erklärt die Hausherrin flotten Schrittes und barfuß – Bodenheizung sei Dank – auf dem Weg in den oberen, lichtdurchfluteten Stock, wo Besucher einmal für kurze Zeit atemlos pausieren müssen. Nicht etwa, weil das Treppensteigen so anstrengend gewesen wäre, sondern, weil ihm dieses Panorama – der zerfurchte Dickschädel des Losers gepaart mit dem finsteren, undurchschaubaren Antlitz des winterlichen Altausseer Sees – den Atem raubt.

Licht, Licht, Licht

Ob man hier je „betriebsblind“ wird? „Nein, ich sitze oft hier am Tisch und beobachte das Wetter. Es ist richtig beeindruckend“, erklärt die Besitzerin, die bereits einen Winter in ihrem Refugium erlebt hat. Wie es dazu kam? Weil es die Geschäftsfrau immer stärker weg aus dem nimmermüden Wien hin zur immer wachen Natur zog, war die Entscheidung schnell getroffen, sich in Altaussee einen Rückzugsort mit Ausblick zu schaffen. Hier kommen aber auch der langjährige Lebensgefährte sowie Kinder und Enkelkinder nicht zu kurz. Dem Nachwuchs steht in dem Neubau die komplette zweite von vier Etagen samt Küche, Bad und zwei Schlafzimmern für eventuelle Besuche zur Verfügung. Hier sowie im oberen Stock macht sich die oberste Devise der Frau hinter dem Bauprojekt bemerkbar. „Ich wollte ganz viel Licht, wenn man ein Stockwerk erreicht.“

Deswegen entschied man sich zum Beispiel auch gegen massive Treppengeländer und wählte – wenn überhaupt – eine dezente, minimalistische Variante. Nicht minimalistisch, sondern praktisch gar nicht zu vernehmen: Lärm. Die Besitzerin lacht nickend. „Hier ist es so leise, dass man sich selbst schon fast wieder zu laut ist.“ Oder die Wärmepumpe des Nachbarn, für dieses Problem ließ sich aber bereits gemeinsam eine Lösung finden. Aber auch das Praktische kommt nicht zu kurz. Direkt neben dem Eingangsbereich befindet sich neben der Garderobe ein geräumiger Freizeitkeller, in dem Ski- sowie Wanderausrüstungen mühelos Platz finden und auch trocknen können.

Fleckerlteppich nicht vergessen

„So schleppt man die feuchte Kleidung und dreckigen Schuhe nicht durchs Haus.“ Und auch, dass ein Fleckerlteppich dazugehört, hat man hier heroben schnell gelernt. Aber nicht in den vier Wänden, sondern im Kofferraum. „Den Tipp habe ich von meinem Nachbarn bekommen, weil wir im vergangenen Jahr schon einmal Probleme hatten, mit dem Auto den Berg überhaupt hochzukommen.“