Genug vom Jäten, Vertikutieren, dem vielen Mähen und Gießen? Dann sollte man sich überlegen, statt dem normalen Rasen einen Kräuterrasen anzulegen. Der ist nicht nur pflegeleicht, sondern auch hübsch anzusehen und Insekten finden dort Nahrung und Schutz. Ganz im Gegenteil zum kurz getrimmten Rasen, der nur wenige Arten Gras und keine oder kaum Blühpflanzen enthält.

Ein Kräuterrasen hingegen besteht aus Gräsern, Wildkräutern und Stauden – und ist doch keine Blumenwiese. Der Kräuterrasen wächst niedriger und kann daher auch betreten werden, ohne dass Pflanzen davon Schaden nehmen. Ideal also, wenn man die Rasenfläche nutzen will.

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) erklärt, wie man einen Kräuterrasen in den eigenen Garten zaubert. Dabei kann man entweder den bereits vorhandenen Rasen umgestalten oder einen neuen anlegen.

Kräuterrasen enthält unter anderem Gänseblümchen oder Schlüsselblume
Kräuterrasen enthält unter anderem Gänseblümchen oder Schlüsselblume © Karl-Josef Hildenbrand/APA/DPA
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Variante 1: Rasen in Kräuterrasen verwandeln

Die gute Nachricht: Wer Rasen in Kräuterrasen umgestalten will, muss erst einmal gar nichts tun. Der alte Rasen wird „abgemagert“: Es wird nicht mehr gedüngt, gejätet oder gegossen und nur noch selten gemäht.

Da Rasen zum Beispiel je nach Witterung unterschiedlich wächst, gilt dann die Faustregel: Erst bei einer Rasenhöhe von 20 Zentimetern mähen – und dann mit der höchsten Schnitthöhe des Rasenmähers, damit viele Blühpflanzen stehen bleiben.

Erst nach einer Weile beginnt man damit, die ersten Wildkräuter wie etwa Klee, Gänseblümchen, Gundermann, Schlüsselblumen oder Glockenblumen zu pflanzen oder zu säen. Man kann dazu auch Frühblüher wie Krokusse, Winterlinge oder Blaustern setzen.

Gut zu wissen: Wurde der alte Rasen in der Vergangenheit regelmäßig gedüngt, kann es länger dauern, bis der Rasen zum Kräuterrasen wird. Wer Zeit sparen will, kann stattdessen den Kräuterrasen neu anlegen.

Ein Kräuterrasen ist ein guter Kompromiss und außerdem pflegeleicht
Ein Kräuterrasen ist ein guter Kompromiss und außerdem pflegeleicht © Christin Klose/APA/DPA

Variante 2: Kräuterrasen neu anlegen

Dazu muss zunächst der vorhandene Rasen weg. Der Boden wird gelockert, Wurzeln und Steine werden entfernt. Dann geht‘s ans Säen. Am besten regionales Saatgut kaufen, denn das ist an Boden und Klima der Region angepasst.

Das Saatgut mit Sand vermischen und alles gleichmäßig über Kreuz – eine Hälfte längs, die andere Hälfte quer – ausstreuen. Anschließend die Saatgutmischung mit einem Brett festtreten.

In den ersten Wochen muss der Boden feucht gehalten werden, damit das Saatgut keimen kann. Wichtig: Finger weg von Pestiziden und keinen Dünger verwenden, denn heimische Blühpflanzen mögen nährstoffarme Böden.