Wo angeblich aus Buben Männer werden, sind nur Frauen zu sehen. In militärischen Uniformen marschieren die vier Soldatinnen entlang der weißen Linien auf dem Boden. Schritt, Schritt, Schritt, Schritt, Richtungswechsel. Ordnung, Ordnung, Haltung, Haltung. Disziplin.
Das Planetenparty Prinzip, dieses 2015 gegründete Performance-Kollektiv, ließ in seiner in Unterzeiring im Rahmen des "Werkstatt"-Festivals uraufgeführten Stückentwicklung „Aufmarschieren“ die Füße sprechen. Unterbrochen wird der Rhythmus bloß von schrillen militärischen Anweisungen, die längst das Land der Verständlichkeit verlassen haben. Es bleibt die einzige skurrile Überspitzung dieses von Simon Windisch trocken inszenierten Stückes, das sich nicht nur im Marschieren, sondern auch in der Subtilität übt und darin humoristische Kraft entwickelt: Alles was sich sagen lässt, lässt sich auch ergehen, erschreiten, paradieren.

Schritt, Schritt. Unaufhörlich marschieren Victoria Fux, Nora Köhler, Miriam Schmid und Nora Winkler, ohne vorwärts zu kommen. Was in seiner Monotonie eine quälende Komponente hat, die einerseits der militärischen Realität nicht fremd ist und andererseits den Zuschauer herausfordert.