Kein Kino, kein Fernsehen, kein Empfang. Keine Pension, keine Sozialhilfe, kein Krankengeld. Ist das Leben ein Zug, beleuchtet Wassilij Sigarews„Schwarze Milch“ im Grazer Schauspielhaus das soziale Abstellgleis: „Schnellzüge halten hier nicht, sie drücken sogar extra aufs Gas“, erzählt ein betrunkener Mann (Rudi Widerhofer) zu Beginn. Einige befinden sich aber auf der Überholspur: zum Beispiel das Gaunerpärchen Schúra (Maximiliane Haß) und Ljówtschik (Lukas Walcher). Die beiden verkaufen Toaster an die Landbevölkerung des postsowjetischen Russlands. Das Leben dort ist hart, das Geld knapp. Kurz: die Toaster sinnlos, das Brot fehlt ohnehin.