Das Burgenland entsendet den Musiker und Komponisten Christian Kolonovits in den ORF-Stiftungsrat. Der bisherige burgenländische Vertreter im Gremium, Anwalt Werner Dax, hört auf. Die Bestellung seines Nachfolgers wurde bereits von der Landesregierung beschlossen, teilte Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) am Donnerstag mit. Er wolle mit der Neubesetzung ein "Signal für einen starken, unabhängigen ORF ohne jedes parteipolitische Hineinregieren" setzen, so Doskozil.
Kolonovits soll laut dem Landeshauptmann unabhängig agieren und sich keinem "Freundeskreis" anschließen. Vor dem Hintergrund in den vergangenen Monaten öffentlich gewordener Chats werde über die parteipolitische Einflussnahme auf den ORF diskutiert. "Diese Debatte hat gezeigt, dass die Unabhängigkeit des ORF für viele ein Lippenbekenntnis ist. Von diesen Tendenzen will sich das Burgenland mit der Entscheidung für Christian Kolonovits klar abgrenzen", meinte Doskozil.
Kolonovits werde sich als Künstler vor allem für Kultur, Volksgruppen und Pluralität einsetzen. Sein Ziel sei es, die "kulturelle Vielfalt des Burgenlandes im ORF zu vertreten", betonte der Komponist. Werner Dax, der noch unter Alt-Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ) in den Stiftungsrat gekommen war, hört – wie der "Kurier" zuerst berichtete – nach einer Periode auf. Doskozil dankte ihm für seine "aktive und verantwortungsbewusste" Arbeit.