So haben Sie eine der Grandes Dames des „Tatort“ noch nie gesehen: In der zweiten Staffel der TNT-Comedy-Serie schlüpft Schauspielerin Maria Furtwängler wieder in die Rolle der verlassenen, bankrotten Fahrschulbesitzerin Beate Harzer. In Leoprintleggins, mit Palmwedel am Kopf, Plateausneakers und pinken Lippen strauchelt sie in billigen Outfits (Glitzer, Plüsch, Bling-Bling) durch ihren Alltag. Neuerdings als Lebenscoach. Motto: „Mit Vollgas ins Glück“.
Die sechs gewitzten Fünfzehnminüter, ab sofort in der ARD-Mediathek verfügbar, machen einfach Spaß. Völlig unpeinlich improvisiert sich die deutsche Schauspiel-Elite nach grobem Rahmenplan (Head-Autorin Annette Hess) durch die Dramedy-Serie. Viele Szenen sind lockdowntauglich im Videokonferenzen-Look gestaltet. Und, ja: Es ist sehr witzig. Auch die Nebenrollen sind exzellent besetzt: Axel Milberg mimt Jaques, einen durch die Pandemie arbeitslosen Sexarbeiter, Jasna Fritzi Bauer eine Paranoide und Carolin Kebekus eine Frau, die von der Kollegenschaft wegen einer nicht ausgeschalteten Kamera beim Masturbieren erwischt wurde. Herrlich: Ulrike Folkerts als Stuntfrau mit einer Suada auf Kommissarinnen. Selbstironie in Zuckerlrosa. Wunderbar kurzweilig.
