Vorweg einmal eine der guten Seiten von "Starmania 21" in ORF 1: Es wird schon nach fünf Minuten Sendungszeit gesungen. Bei DSDS auf RTL wird ja erst einmal eine Stunde gezickt, geweint, geflirtet und viel Luft geredet. Eröffnet wurde die letzte Qualifikationsrunde,bei der durchschnittlich 521.000 Zuseher mit dabei waren, mit einem Hit vom Dauerjuror der Privatkonkurrenz: Mark Forster. Marcel Kaiser, 20-jähriger Bankberater aus Herzogenburg (NÖ), hatte sich von Forster „Sowieso“ ausgesucht und redete nach dem Auftritt sogar mehr als Arabella Kiesbauer im Glitzer-Hosenrock. Das muss erst einmal einer schaffen! Ein Aufschrei folgte beim grünen Licht.
Es schloss Promi-Tochter Rebecca Rapp an. Die 30-Jährige aus Hinterbrühl (NÖ) arbeitet als Vocal Coach, Sängerin, Texterin und Produzentin - und ist Tochter von Peter Rapp. Ihre Schwester Roxanne hat 2014 im ORF "Dancing Stars" gewonnen. Und Rebecca nun mental gecoacht. Zumindest vorerst grünes Licht nach „Born This Way“ von Lady Gaga.

Es reichte letztendlich nicht für Rebecca Rapp („Born This Way“ von Lady Gaga)
Es reichte letztendlich nicht für Rebecca Rapp („Born This Way“ von Lady Gaga) © ORF

Mit 20 "sich neu identifizieren" will Daniel Götz aus Perchtoldsdorf in Niederösterreich. Ein kleiner Dandy, der ganz schön alt klang. Lag nicht nur an „Vü schöner is des G’fühl“ von Rainhard Fendrich. Dennoch vorerst weiter! "Du bewegst dich unglaublich roboterhaft, das hat mich irriert", konstatierte Jurorin Nina Sonnenberg alias Fiva. "Krasse Stimmfarbe, als ob Du Mitte 40 wärst", fügte Tim Bendzko hinzu. Harald Fischl, 28-jährige Grafikdesigner und Musiker aus Leiben in Niederösterreich, holte sich vorerst Grün mit „The Show Must Go On“ von Queen. Ina Regen stuft ihn eher als "Coverband-Sänger" ein. Nathalie Bauer (19) aus Fischamend (NÖ) erntete das erste rote Licht des Abends - nach „Valerie“ von Amy Winehouse.

Wird noch weit kommen: Schüler David Mannhart (NÖ), das Kücken dieser Staffel
Wird noch weit kommen: Schüler David Mannhart (NÖ), das Kücken dieser Staffel © ORF

Bei Anna Heimrath, 24-jährige Barista und Künstlerin aus Graz, wurde ein Manko dieses Castingformats offensichtlich: Songversionen von 95 Sekunden sind zu kurz. Da wirkt dann eine Geschichte wie „Wie a Kind“ (im Original von Ina Regen) wie ein beschädigtes Buch mit herausgerissenen Seiten. Schade! Heimrath, Dritte bei "The Voice of Germany" 2017, bekam für ihre Performance verdient das erste "Star-Ticket" dieser Quali-Runde (mindestens 23 von 30 möglichen Jury-Punkten).

Kam nicht weiter: Tina Tenzin Wangmo Gi aus Klagenfurt
Kam nicht weiter: Tina Tenzin Wangmo Gi aus Klagenfurt © ORF

Paul Wohlfahrt, 21-jähriger Student aus Wiener Neustadt, erzählte im Vorfeld: „Eine meiner ersten CDs war tatsächliche eine von ‚Starmania‘. Das war auch der Punkt, an dem ich mir sagte, dass ich auch irgendwann einmal bei einer Casting-Show mitmachen möchte.“ Grünes Licht mit Wackel-Position („Say You Won’t Let Go“ von James Arthur).

"Star-Ticket" für Teodora Spiric alias Thea Devy
"Star-Ticket" für Teodora Spiric alias Thea Devy © ORF

Rot wurde es wenig überraschend bei Stephanie Schnauer, 27-jährige Barkeeperin aus Wiener Neudorf („Let's Get Loud“ von Jennifer Lopez). Corinna Koder (24) aus Wien wagte sich an „Whenever Wherever” von Shakira. Ein Zeugnis, wie leicht man das grüne Licht von dieser Jury bekommt (mindestens 15 Punkte). Mutige Wahl von Johannes Pietsch (19), Zivildiener und Schmuck-Liebhaber aus Wien: „Chandelier“ von Sia. Der schrägen Crossover-Version mit Zahnspange wurde eine Staatsopernkarte bzw. ein "Star-Ticket" attestiert. "Bombastisch und so organisch", befand Ina Regen und benutzte dann sogar ein Bohlen-Wort: "Mega!" Pfui!

Große Stimme - und damit gehörte er zu den Funken für die Halbfinali: Mert Cosmus (21) aus St. Pölten schmetterte „All by Myself“ von Eric Carmen mit "Verzierungen" (Urteil Ina Regen). Grünes Licht auch für Stefanie Mayer nach „Rise Up“ von Andra Day (die 25-jährige Kärntnerin ist Sängerin und Schauspielerin an der Wiener Volksoper). Schon ein Profi also.

Kärntnerin in Wien: Stefanie Mayer schaffte den Aufstieg
Kärntnerin in Wien: Stefanie Mayer schaffte den Aufstieg © ORF

Philipp Lauscher (24) aus Krems an der Donau arbeitet bei der Müllabfuhr. Beim Einspielfilm kam er auffälliger und lässiger als beim Singen rüber. Daher rotes Licht nach „Use Somebody“ von Kings of Leon. Ohren auf bei Teodora Spiric, die unter dem Künstlernamen Thea Devy schon einige eigene Songs veröffentlicht hat. Die 20-Jährige hatte sich mit „Ain’t No Mountain High Enough“ allerdings nicht den idealen Titel ausgesucht, für ein "Star-Ticket" hat es dennoch gereicht.

"Star-Ticket" für  Johannes Pietsch („Chandelier“ von Sia)
"Star-Ticket" für Johannes Pietsch („Chandelier“ von Sia) © ORF

Tina Tenzin Wangmo Gi, 16-jährige Schülerin aus Klagenfurt, brachte „Zweimal“ von Mathea kein Glück. "Aber du bist ja noch jung", tröstete Ina Regen. David Mannhart, Schüler aus Trumau in Niederösterreich, ist mit 15 Jahren der Jüngste dieser fünften ORF-Staffel. Hat aber trotzdem schon Musical-Erfahrunge bei den Vereinigten Bühnen Wien gesammelt. Und berührte wie ein kleiner Prinz mit „You Raise Me Up“ von Westlife. Grün war somit klar. Zweifellos ein Favorit für das Finale im Mai! "Krass, wie Du singst", lobte Tim Bendzko. Noch ein Funke also ganz zum Schluss.
Unterm Strich waren freilich zu viele Kandidaten (vorerst) weiter . . . "Übers Ziel hinaus geschossen", meinte Arabella. Wie recht sie doch hat.
Es musste also noch einmal ausgesiebt werden. Aufgestiegen sind neben den drei "Star Ticket"-Inhabern Anna, Teodora und Johannes: David Mannhart, Mert Cosmus, Marcel Kaiser, Stefanie Mayer sowie (warum auch immer) Corinna Koder. Rapp-Tochter Rebecca ist damit raus.