Miroslav Nemec: "Kroatisches Roulette"

Mirosla v Nemec. Kroatisches Roulette – Mein zweiter Fall. Penguin Verlag, 288 Seiten, 20,60 Euro.
Mirosla v Nemec. Kroatisches Roulette – Mein zweiter Fall. Penguin Verlag, 288 Seiten, 20,60 Euro. © Penguin Verlag

Manche Leute wirken im richtigen Leben wie Schauspieler, die ihr Handwerk nicht beherrschen“, beginnt MiroslavNemec den Roman. Der Wiederholungstäter - es ist sein zweiter Krimi in Buchform - verschränkt in „KroatischesRoulette“ Fiktion und Realität, während er sein Alter Ego, den „Tatort“-Schauspieler Miroslav Nemec, in seine kroatische Heimat schickt. Was er dort erlebt, ist für den Helden der Geschichte wenig erfreulich: Ein splitternackter Damenbesuch erweist sich als hinterhältige Falle und Nemec muss um seine berufliche und private Zukunft fürchten. Wenige Tage später taucht in seinem Postfach kompromittierendes Fotomaterial auf, und der geübte „Tatort“-Kommissar muss sein Schicksal selbst in die Hand nehmen.

„Kroatisches Roulette“ ist mehr als nur ein originelles Rollenspiel mit der Kunstfigur „Nemec“. Es ist unterhaltsame Krimikost, mit gut dosierter Selbstironie.

Lisa Gadenstätter, Elisabeth Gollackner: "Schluss mit Schuld"

Lisa Gadenstätter , Elisabeth Gollackner . Schluss mit Schuld. Seifert Verlag, 190 Seiten, 22,95 Euro.
Lisa Gadenstätter , Elisabeth Gollackner . Schluss mit Schuld. Seifert Verlag, 190 Seiten, 22,95 Euro. © Seifert Verlage

Nicht der Fiktion, sondern der Realität verschrieb sich LisaGadenstätter. Gemeinsam mit ihrer Koautorin, ORF-Journalistin ElisabethGollackner, verfasste die ZiB-24-Moderatorin ein Buch über den Holocaust, seine Überlebenden und die Frage, was das alles 60 Jahre später noch mit Österreich und seinen Bürgern zu tun hat. „SchlussmitSchuld“ hieß schon eine DokEins-Doku im ORF; das gleichnamige Buch versammelt tagebuchartige Einträge des Produktionsteams, Hintergrundwissen und vor allem Abschriften der wertvollen Interviews mit Holocaust-Überlebenden. Fraglos ein Herzensprojekt der Autorinnen, die ihre Erfahrungen aufgehoben und geteilt wissen wollen: „Das Gespräch wurde beendet. Aber die Stimmen der Zeitzeugen klingen für immer in meinem Gedächtnis nach“, heißt es in einem Tagebucheintrag, in dem Gadenstätter über ein Gespräch mit dem israelischen Künstler Jehuda Bacon (89) reflektiert.

Wolfgang Pauritsch: "Der Auktionator"

Wo lfgang Pa uritsch. Der Auktionator. Guetersloher Verlagshaus, 192 Seiten, 18,50 Euro.
Wo lfgang Pa uritsch. Der Auktionator. Guetersloher Verlagshaus, 192 Seiten, 18,50 Euro. © Gütersloher Verlagshaus

Die Geschichte eines Selfmademans hat WolfgangPauritsch zu erzählen. In „DerAuktionator“ schildert der 46-Jährige „sein Leben zwischen Trödel, Kunst und Leidenschaft“. Es ist eine Autobiografie, geprägt vom Hinfallen und Aufstehen, vom neudeutschen Job-Hopping und einer Getriebenheit, wenn es um Altes und potenziell Wertvolles geht. Einer breiteren Öffentlichkeit ist Pauritsch als TV-Händler in der erfolgreichen ZDF-Trödelshow „Bares für Rares“ bekannt. Seit Jahren gehört er in dem von Horst Lichter moderierten Format zum festen Inventar. Sein Weg dorthin war kurvenreich: In Innsbruck geboren, im südweststeirischen Pölfing-Brunn bei den Großeltern aufgewachsen, führte den gelernten Schlosser die Liebe nach Deutschland und der Zufall zu seiner Leidenschaft zu alten Dingen: Weil eine Auktionatorin krankheitsbedingt ausfiel, sprang Pauritsch - damals als Wachmann tätig - ein.