Familie, Freunde und Fans können vorerst aufatmen: Arnold Schwarzenegger (70) ist nach der Not-Operation am offenen Herzen wieder bei Bewusstsein und sein Zustand gilt als stabil. Aufgewacht sei er standesgemäß mit den Worten "I'm back" , teilte sein Sprecher Daniel Ketchell am Freitag auf Twitter mit. Er sei also frohen Mutes. Der ehemalige Gouverneur von Kalifornien wurde am Donnerstag mehrere Stunden lang am offenen Herzen operiert. Der Eingriff war lange im Voraus geplant gewesen.
Künstliches Aorta-Ventil 1997
Bereits 1997 wurde Schwarzenegger aufgrund eines angeborenen Herzfehlers eine künstliche Pulmonalklappe eingesetzt. Er sagte damals, die Probleme hätten mit der Einnahme von Anabolika nichts zu tun. Bereits seine Mutter und Großmutter hätten an Herzkrankheiten gelitten und seien daran letztendlich sogar verstorben.
Verdrängung als Bewältigungsmechanismus
Einem Bericht in dem Magazin "Der Westen" zufolge wollte der Schauspieler damals den Eingriff seiner früheren Ehefrau Maria Shriver verheimlichen: "Es war total verrückt, aber ich lebe oft mit der Verdrängung von Dingen. Wenn ich sie wegdrücke, muss ich nicht mit ihnen umgehen und sie existieren für mich einfach nicht", so der "Terminator"-Star. "Eine Herz-OP war für mich so ein Schock, darüber wollte ich nicht reden." Schwarzenegger wollte sich daher um 6.00 Uhr morgens in aller Stille operieren lassen und danach vier Tage nach Mexiko fahren, um sich auszukurieren.Aufgrund der Operationsnarbe sei der Plan jedoch nicht aufgegangen.
"Ich habe mich nie damit konfrontiert, um welch großen Eingriff es sich dabei handelt. Um Mitternacht spielte ich weiterhin Pool und redete mir ein, dass es nur eine kleine Sache wäre, die nichts mit meinem Körper zu tun hat," erzählte Schwarzenegger dem "Britain's Daily Express" etliche Jahre später
Dem Spiegel zufolge unterzog sich Schwarzenegger damals einer diffizilen herzchirurgischen Behandlungsmethode namens "Ross-Operation". Bei diesem Eingriff kommt es zur Entfernung der Aortenklappe, wobei diese durch die körpereigene Pulmonalklappe (Autograft) ersetzt wird.
Weil die Haltbarkeit einer künstlichen Herzklappe jedoch begrenzt sei, habe diese nun ausgetauscht werden müssen, twitterte Ketchell.
Nach einem Bericht des Magazins TMZ unter Berufung auf Quellen aus der Umgebung Schwarzeneggers, sei es bei dem Katheter-Eingriff jedoch zu Komplikationen gekommen, weshalb ein Team von Chirurgen sich zu einer Operation am offenen Herzen entschieden habe.
Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) wünschte seinem "Freund" Schwarzenegger via Twitter-Botschaft, "gute Besserung und viel Kraft nach seiner Herzoperation". Er freue sich auf ein Wiedersehen im Mai.
