Die Organisatoren von Wien Modern im Eiltempo eine Onlineausgabe auf die Beine gestellt, die immerhin über die Hälfte der geplanten Vorhaben umfasst. Zumindest an 24 Abenden sollen Teile des geplanten Programms kostenlos veröffentlicht werden. Auf der Internetseite und teils über Ö1 sollen diese dem interessierten Publikum zugänglich gemacht werden. So werden nach dem jetzigen Stand 17 Produktionen über Stream veröffentlicht, acht weitere werden zwar auf 2021 verschoben, aber zum geplanten Veranstaltungszeitpunkt mit einzelnen Aufnahmen online gewürdigt. Elf geplante Vorhaben und somit ein Viertel der Programmtableaus wird hingegen gänzlich auf nächstes Jahr geschoben, darunter etwa Georg Friedrich Haas' "ceremony II", mit dem der Komponist am 28. November das KHM bespielen wollte.

Der avisierte Höhepunkt der heurigen Ausgabe, das Porträtkonzert für Sofia Gubaidulina durch das RSO unter Oksana Lyniv im Musikverein, soll demnach am 6. November ohne Publikum stattfinden. Auch wenn die Symphonie "Stimmen ... verstummen ..." als Programmelement entfällt, ist hier doch die Uraufführung von "Der Zorn Gottes" vorgesehen. Auf gibt es dazu den Videostream, während Ö1 eine Übertragung am 26. November einplant.

Auch das Konzert zur Verleihung des Erste Bank Kompositionspreises an Matthias Kranebitter mit dem Klangforum im Wiener Konzerthaus wird auf diese Weise am 18. November mit Uraufführungen von Johannes Kalitze, Friedrich Cerha und Kranebitter selbst realisiert (Ö1 strahlt dieses am 23. November aus). Und schließlich kann so auch Klaus Langs Uraufführung "tönendes licht." mit den Wiener Symphonikern am 19. November im Stephansdom stattfinden (Ö1-Sendetermin ist hier der 24. November). "Wien Modern 2020 ist trotz des heute in Kraft tretenden Lockdowns nicht zu Ende", unterstrichen die Organisatoren am Dienstag in einer Aussendung.

www.wienmodern.at