Das tschechische Pavel Haas Quartet hat am Montag in Graz wieder seine Kompetenz für Kammermusik unter Beweis gestellt. Die tschechischen Musiker zeigten in einem Konzert des Musikvereins, wie facettenreich Dvořák und Schumann klingen können. Für ein Klavierquintett holte man sich den junge Pianist Christopher Park als kongenialen Partner.

Das Pavel Haas Quartet (benannt nach dem tschechischen Komponisten Pavel Haas, der in Auschwitz ermordet wurde) wurde 2002 gegründet und hat bereits mehrere Werke von Dvořák auf CD gebracht, wofür es jeweils Auszeichnungen gab.

In Graz stand zunächst Antonin Dvořáks Streichquartett Nr.14, op.105 auf dem Programm. Das Werk war eines der letzten des Komponisten in diese Richtung, später schrieb er nur noch Opern oder symphonische Dichtungen. Der Beginn zeigt filigrane Figuren, die von den Musikern meisterhaft gestaltet wurden, zart, aber glasklar. So wie der gesamten Interpretation nie etwas Ungenaues anhaftet, da wird trotz heftiger Emotion nichts unscharf. Die Leichtigkeit, gepaart mit Tiefgang, manifestiert sich auch im dritten Satz, der zwischen Schönheit, Wehmut und einigen fast unheimlich-fahlen Tönen changiert.

Robert Schumanns Klavierquintett in Es-Dur, op.44, wurde mit dem deutschen Pianisten Christopher Park zu Gehör gebracht. Der junge Musiker war heuer "Artist in Residence" im Grazer Musikverein, wo er bei insgesamt vier Konzerten mitwirkte. Er fügte sich homogen in das spielfreudige Quartett ein, und so wurde das Stück ausdrucksstark zum Leben erweckt. Der Komponist schrieb es zwei Jahre nach seiner Heirat mit Clara, die er durch den Klavierpart einbezog. Das Werk ist geprägt von hochfliegenden Emotionen, die die fünf Musiker genau, aber mit Gefühl und sehr viel Schwung umsetzten. Christopher Park zeigte auch hier wieder spielerische Top-Qualität, ohne sich in den Vordergrund zu drängen.