Humor spielt bei Franui eine große Rolle, dennoch ist die Musicbanda auch für ihre Interpretation von Trauermärschen bekannt, wie passt das zusammen?
ANDREAS SCHETT: Also tatsächlich haben wir von Beginn an eher zufällig eine Besetzung gewählt, die sich aus einem Freundeskreis ergeben hat, der 1993 gerade zur Stelle war. Wir wollten beim Festival der "Villgrater Kulturwiese" die regionale bäuerliche Kultur mit der zeitgenössischen Kunst in Verbindung bringen. Die Besetzung mit Holzblechbläsern und Saiteninstrumenten eignet sich aber nicht nur für Tänze, sondern auch wahnsinnig gut für Trauermärsche. Der Tanzboden und der Trauermarsch sind die Pole im musikalischen Leben von Franui. Für uns ist das die Musik, die wir machen wollen, sie soll sich aber nicht eindeutig an den Kopf oder das Gemüt richten, sie soll zugleich in einem Augenblick viel Verschiedenes ausdrücken, sie soll viel Platz für den Zuhörer, die Zuhörerin bieten. Musik darf nicht eindeutig sein, sondern vieldeutig.