Das werden also Sellars-Festspiele: Der US-amerikanische Regisseur Peter Sellars (61) wird heuer bei den Salzburger Festspielen nicht nur die die offizielle Eröffnungspremiere am 27. Juli inszenieren. Zu seiner Arbeit an Mozarts "Idomeneo" in der Felsenreitschule (gemeinsam mit Dirigent Teodor Currentzis). Er hält auch die Eröffnungsrede, wie die Festspiele nun bekanntgegeben haben.

Sellars Rede trägt den Titel „Listening to the Ocean: Planetary Change and Cultural Action – The meaning and urgency of ‚ecological civilization‘ in the next generation“ (Das Meer als Erzähler: Globaler Wandel und kulturelles Wirken – Die Bedeutung und Dringlichkeit einer ‚ökologischen Zivilisation‘ für die nächste Generation).

Sellars sei "der ideale Redner, oder richtiger ausgedrückt Aufrüttler, in weltpolitisch beunruhigend unruhigen Zeiten. Max Reinhardt erdachte mitten im Ersten Weltkrieg die Salzburger Festspiele, fest überzeugt von der Kraft der Kunst. Genau diese Überzeugung gibt den Inszenierungen von Peter Sellars ihre Kraft“, argumentierte Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler.

Sellars gehört weltweit zu den wichtigsten Opern- und Theaterregisseuren. Mit seinen innovativen Interpretationen von Meisterwerken und mit Gemeinschaftsprojekten in Zusammenarbeit mit einer außerordentlichen Bandbreite an Kunstschaffenden hat er sich internationales Ansehen erworben. Seine Operninszenierungen führten ihn u.a. an die Niederländische Nationaloper, die English National Opera, die Lyric Opera of Chicago, die Pariser Opéra und die San Francisco Opera.

Bei den Salzburger Festspielen debütierte Peter Sellars 1992, im ersten Jahr der Intendanz seines langjährigen Wegbegleiters Gerard Mortier. Seine Inszenierung von Olivier Messiaens spiritueller Oper Saint François d'Assise wurde zum Symbol für das „Neue Salzburg“. Auch Markus Hinterhäuser setzt auf Sellars: 2017 vertraute er ihm die Eröffnungsoper seiner Festspielintendanz an. Gemeinsam mit Dirigent Teodor Currentzis setzte er Mozarts späte Oper La clemenza di Tito in Szene.

Ihn fasziniere, "mit welcher Ernsthaftigkeit, Aufrichtigkeit und Beharrlichkeit Peter Sellars über unsere Welt nachdenkt und große Werke der Kunst im Hier und Jetzt überprüft", so Hinterhäuser über den Regisseur.