Am Sonntag folgt in diesem Rahmen die Wiederaufnahme der adaptierten "Jedermann"-Inszenierung von Michael Sturminger aus dem Vorjahr. Offiziell eröffnet wird die zweite Festspielausgabe unter Intendant Markus Hinterhäuser dann am 27. Juli mit der Eröffnungsrede von Historiker Philipp Blom.

Mit einem lautstarken Begrüßungssalut der Brauchtumschützen startet am Freitag bereits um 17 Uhr das zweitägige Fest zur Festspieleröffnung 2018 in der Stadt Salzburg. Die 74 Programmpunkte an 30 Spielorten bieten ein breites Spektrum an Musik, Schauspiel, Lesungen und Tanz. Nach dem Motto "die ganze Stadt ist Bühne" werden die Salzburger und Gäste auf den Festivalsommer eingestimmt.

Das Fest im Zentrum von Salzburg liefert einen Vorgeschmack auf das Leitmotiv des diesjährigen Festspielprogramms "Passion, Leidenschaft und Ekstase". Einige Künstler der Salzburger Festspiele, auch jene des Paradeschauspiels "Jedermann", sind heute und am morgigen Samstag "hautnah" zu erleben. Bereits heute ist "Buhlschaft" Stefanie Reinsperger um 19.30 Uhr im republic zu sehen. Sie widmet ihre Lesung aus Eric-Emmanuel Schmidts Erzählung "Oskar und die Dame in Rosa" über einen krebskranken Bub der Salzburger Wärmestube, die Obdachlose unterstützt.

Volkskultur und Brauchtum dürfen bei so einem bunten Fest für jedermann und jederfrau nicht fehlen. Um 18.30 Uhr etwa präsentieren "D'Salzburger Tanzer" im Heckentheater des Mirabellgarten traditionelle Tänze zu den Klängen der "Salzburger Festtagsmusi". Über dem Mozartplatz und Residenzplatz hallen ab 17.15 Uhr die Alphörner der "Lessacher Alphornbläser". Um 21.20 Uhr steht die Bürgergarde am Residenzplatz Spalier für die Festgäste. Auch Samsons - meterhohe Brauchtumfiguren aus dem Lungau- erweisen mit Ehrentänzen ihre Reverenz. Um 22.30 Uhr beginnt dann der beliebte "Salzburger Fackeltanz". 100 Paare drehen sich um den Residenzbrunnen - allerdings nur bei trockener Witterung. Zum Schluss sind noch Mozart-Weisen vom Salzburger Glockenspiel zu hören.

Das bunte Kultur-Potpourri auf den Altstadtplätzen, in den Innenhöfen und auch selten bespielten Häusern wird am Samstag fortgesetzt. Zu den Highlights zählt wie jedes Jahr die Autogrammstunde der Festspielkünstler, diesmal von 14 bis 15 Uhr im Foyer des Großen Festspielhauses. Zuvor, ab 11 Uhr, wird Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler das eben erschienene Buch "Das Große Festspielhaus - Clemens Holzmeisters Gesamtkunstwerk" vorstellen. Anschließend kann das Haus bei Führungen besichtigt werden.

"Jedermann" Tobias Moretti rezitiert um 15 Uhr mit einem handverlesenen Ensemble im Haus für Mozart aus "A Fiddler's Tale" von Wynton Marsalis - eine Annäherung an die vor 100 Jahren entstandene "Geschichte vom Soldaten" von Igor Strawinsky. "Tod" Peter Lohmeyer liest um 16 Uhr in der Edmundsburg aus seinem Lieblingsbuch "Der Sonntag, an dem ich Weltmeister wurde" von Friedrich Christian Delius. "Glaube" Johannes Silberschneider wird bei einem Konzert mit dem Quintett ZINQ um 14 Uhr im Hof Wolf Dietrichsruh seine musikalischen Seiten zeigen.

Opern- und Konzertlegende Christa Ludwig gibt um 15 Uhr in der Universitätsaula einen Einblick in das Young Singers Projekt 2018. Junge Sänger werden im Ambiente der Festspiele bestmöglich auf ihre Karriere vorbereitet. Amüsant wird es ab 19.30 Uhr im Innenhof von St. Peter, wenn das Salzburger Straßentheater die Politikkomödie "König der Herzen" von Alistair Beaton zum Besten gibt.

Für einige Veranstaltungen des Festes wurden mehr als 10.000 Zählkarten aufgelegt. Reduzierte Kartenpreise gab es für die mittlerweile ausverkaufte Jedermann-Generalprobe am Samstagabend.

Bis zum 30. August werden zahlreiche Opern- und Schauspielproduktionen sowie ein dichter Konzertreigen geboten, in Summe sind mehr als 224.000 Karten aufgelegt.