Hamburg 1933: Der assimilierte Jude Aaron Stern betreibt einen Musikalienhandel. Das junge Eheglück mit Leah drängt die von den Nazis ausgehende Bedrohung zunächst in den Hintergrund. Bis Aaron verhaftet wird und eine Odyssee beginnt. Dem Paar gelingt zwar die Ausreise, aber just auf der „St. Louis“, die in Kuba nicht landen darf. Die als Frühchen geborene Tochter Alma wird beim arischen Arzt in Deutschland zurückgelassen.
Die Hamburgerin Dagmar Fohl hat ein Faible für Menschen in Grenzsituationen. Hier erzählt sie plastisch, wenn auch mitunter etwas dick aufgetragen eine jener Geschichten, die nicht oft genug erzählt werden können. Speziell in Zeiten wie diesen, in denen Intoleranz wieder salonfähig zu sein scheint, Unwissenheit nicht als Makel empfunden und nach einem „starken Mann“ gerufen wird. Aaron spielt als Cellist im KZ um sein Leben, und sucht nach dem Krieg nach der Tochter. 

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