In Sergio Leones Gangster-Epos „Es war einmal in Amerika“ verkörperte er einen Jugendlichen, der im jüdischen Viertel von New York in die Kriminalität abrutscht. Ein paar Blocks weiter, in „Little Italy“, war der Sprössling italo-irischer Einwanderer einst aufgewachsen – in ärmlichsten Verhältnissen. Das Schicksal seiner Filmfigur blieb Robert De Niro dennoch erspart, dank seines frühen Entschlusses Schauspieler zu werden. Noch mit 16 erhielt er für die Mitwirkung in Anton Tschechows „Der Bär“ seine erste Gage.
Damals wusste er nur flüchtig, dass sich in einer der benachbarten Gangs ein gewisser Brian De Palma herumtrieb. Dieser sollte später wesentlich seinen Weg bestimmen, indem er ihn als Produzent mit Regisseur Martin Scorsese bekannt machte – der Anfang einer Erfolgsgeschichte in acht Filmen von „Taxi Driver“ bis „Casino“.

"Könnte auch ein Schnitzel spielen"

Sein leicht verknautschtes Gesicht prädestinierte De Niro vor allem für Rollen als Gangster und wilder Hund, „aber ich könnte auch ein Schnitzel spielen“, sagte er einmal lakonisch. Nicht zufällig trägt er den ehrenvollen Spitznamen „Chamäleon“. Als Charakterkopf war er spätestens seit seinen Oscars für „Der Pate II“ (1975) und „Wie ein wilder Stier“ (1980) ein Fixstern am Hollywoodhimmel.
Als ziemlich wandlungsfähig hat sich De Niro auch privat erwiesen. Erst im Mai gab er die Geburt seines siebenten Kindes bekannt. Gia Virginia ist sein erstes gemeinsames Kind mit seiner aktuellen Partnerin Tiffany Chen.


Kommenden Donnerstag wird die Schauspiellegende 80 Jahre alt. Der ORF gratuliert dem Star mit einem Geburtstagsschwerpunkt. Den Auftakt macht am Montag in ORF 2 das Porträt „Robert De Niro – der Mann hinter dem Weltstar“ (22.30 Uhr), gefolgt von Scorseses Kult-Movie „Taxi Driver“ (23.25 Uhr). Am Dienstag stehen dann die Komödien „Meine Frau, unsere Kinder und ich“ (17.55 Uhr) und „The Big Wedding“ (22.50 Uhr) sowie ein „Taxi Driver“-Dacapo (0.10 Uhr) auf dem Programm von ORF 1.