Nur mehr wenige Stunden, dann geht in Liverpool das Finale der größten Musikshow der Welt über die Bühne. Die Vorrunden des 67. Eurovision Song Contests sind geschlagen, und auch das Juryfinale für die internationalen Fachexperten wurde als Generalprobe einmal in toto am gestrigen Freitagabend aufgezeichnet. Die letzte Möglichkeit mithin, eine Prognose über Sieg und Niederlage zu machen – und hier hat das Führungsduo Schweden/Finnland seine Führung ausgebaut.

So liegt beim Vergleich von 17 verschiedenen Wettanbietern Schwedens ESC-Rückkehrerin Loreen mit ihrer Nummer "Tattoo" klar auf Platz eins des 26-köpfigen Feldes. Rechnet man die Wettquoten hier in die prozentuelle Wahrscheinlichkeit eines Sieges um, kommt die Song-Contest-Queen von 2012 auf mittlerweile 53 Prozent und damit den besten Wert seit Wochen.

Ihren schärfsten Konkurrenten abhängen kann Loreen damit aber nicht. Finnlands Käärijä bleibt ihr mit dem Rammstein-inspirierten Song "Cha Cha Cha" auf den Fersen und kann seine Quote ebenfalls steigern. Mittlerweile liegt die statistische Wahrscheinlichkeit eines finnischen Sieges bei 22 Prozent – auch hier ein Topwert der letzten Zeit.

Und schließlich findet sich stabil Vorjahressieger Ukraine auf dritten Stockerlplatz. Das Duo Tvorchi mit seinem Elektropopsong "Heart of Steel" bleibt allerdings auch bei den Quoten stabil und kommt umgerechnet weiterhin auf eine sechsprozentige Siegwahrscheinlichkeit. Abgefallen in der Gunst der Zocker ist indes Frankreich mit La Zarra, die von zuletzt Platz vier auf Platz sechs abrutscht und nun Noa Kirel aus Israel und Blanca Paloma aus Spanien den Vortritt lassen muss.

Die Top Ten komplettieren auf den Folgeplätzen Norwegen, Italien und Großbritannien – und auf Platz zehn die beiden österreichischen Teilnehmerinnen Teya & Salena. Ihren Platz in der Königsklasse der besten Zehn halten die beiden nun bereits seit Längerem stabil. Und auch wenn die Wahrscheinlichkeit eines Sieges momentan lediglich bei 1 Prozent gesehen wird, muss dies nicht zwingend etwas heißen. Schließlich liegt die Quote auch für das auf Platz fünf gesehene Spanien bei lediglich 2 Prozent.

Somit dürfte für die beiden österreichischen Kandidatinnen heute Abend durchaus mehr als "nur" Platz zehn drin sein, mitunter eine Platzierung im einstelligen Bereich. Dieses Urteil fällen nach dem Auftritt in der M&S Arena von Liverpool nicht nur die Zuschauer. Beim Finale kommt, anders als in den Vorrunden, die Hälfte der Stimmen von den Länderjurys. Und die setzen bekanntlich immer wieder auch ganz eigene Akzente. Es bleibt also spannend. Mitzuverfolgen live in ORF 1 ab 21 Uhr.