Die Musikerin Ronja Maltzahn wurde von Fridays For Future (FFF) Hannover, wo sie auftreten hätte sollen, ausgeladen: Weil sie Dreadlocks trägt und man ihr kulturelle Aneignung vorwarf, geht das nicht zu weit?
LARS DISTELHORST: Die Ausladung von Ronja Maltzahn war sicherlich nicht die beste Entscheidung, vor allem angesichts der Begründung, sie könne sich ja die Haare abschneiden und dann doch auftreten (Wofür FFF sich allerdings explizit entschuldigt hat). Wichtiger als die Frage der Ausladung ist in meinen Augen allerdings: Offensichtlich bemühen sich die Leute bei FFF intensiv darum, sich den durch Rassismus aufgeworfenen Fragen zu stellen, auch in ihren eigenen Reihen, und versuchen BIPOCs (Black, Indigenous, People of Colour, Anmerkung) einen sicheren Ort in der Bewegung zu schaffen, um ein solidarisches Engagement für gesellschaftliche Veränderung zu schaffen. Das ist auf jeden Fall positiv zu bewerten und etwas, das ich mir auch von anderen politischen Bewegungen und Parteien in dieser Intensität wünschen würde.