40 Jahre im Radio, 29 Jahre im Fernsehen. Heinz Conrads war einer der wichtigsten Unterhalter der Nachkriegszeit, dem die Herzen des Publikums zuflogen. Seine Sendungen wurden von vielen wie ein Ritual zelebriert, er war das Familienmitglied, das wöchentlich im Wohnzimmer vorbeischaute. Mit seiner Mischung aus seichtem Geplauder, Wiener Schmäh, Wienerlied und ungehemmter Sentimentalität erreichte der 1913 geborene Conrads Kultstatus. Die Radiosendung „Was gibt es Neues?“ und das TV-Pendant „Guten Abend am Samstag“ hatten Millionenquoten. Als sich der neue ORF-Intendant Gerd Bacher Ende der 1960er profilieren wollte und das schon damals altmodisch wirkende Programm absetzten wollte, kam es zu einem Sturm der Empörung. Zahllose Conrads-Anhänger protestierten so heftig, dass ihr „Heinzi“ seine Sendungen behalten durfte. Als er 1986 starb, erhielt er ein pompöses Totengeleit wie ein Kaiser.