Am 11. 11. vor 200 Jahren wurde Fjodor Dostojewski in Moskau geboren. Im Gegensatz zu anderen Klassikern der Literatur, die in den Regalen verstauben, ist er noch immer präsent. Warum, glauben Sie, ist das so – und was kann uns Dostojewski heute noch sagen?
ALEXANDER NITZBERG:
Dostojewski wird immer präsent sein, weil seine Werke niemals an eine bestimmte Zeit oder einen bestimmten Ort gebunden sind. Sie tauchen in die komplexen menschlichen Abgründe. Zeit und Ort sind dabei eher die Kulisse. In diesem Sinne müsste die Frage eigentlich lauten: Was können wir Dostojewski heute noch sagen – in einer Welt von zunehmender Uniformität?