Applaus und Tränen: Die Arena von Verona hat am Freitagabend ihre Saison mit Verdis "La Traviata" in der letzten Inszenierung des am vergangenen Samstag verstorbenen Opern- und Filmregisseurs Franco Zeffirellieröffnet. Mit einer Schweigeminute zu Ehren des Maestro begann der Abend mit 14.000 Zuschauern, die bis zu 450 Euro pro Karte bezahlt hatten.

Vor Beginn der Aufführung wurde ein Video mit den legendären Operninszenierungen des Florentiner Regisseurs gezeigt: "Zeffirelli, der Träumeschaffer", begann mit der Arie "Amami Alfredo" und endete mit einem Kuss des Regisseurs an seine Zuschauer.

Zeffirellis Erbe

Begeistert applaudierten die Zuschauer der letzten Inszenierung Zeffirellis, die von seinem Assistenten Massimo Luconi auf die Bühne gebracht und von Daniel Oren dirigiert wurde. Die Oper mit der polnischen Sopranistin Aleksandra Kurzak in der Rolle der Violetta und dem weißrussischen Tenor Pavel Petrov als Alfredo wurde weltweit live übertragen. Zu den prominenten Gästen zählten der italienische Staatschef Sergio Mattarella und Kulturminister Alberto Bonisoli. "Zeffirelli hinterlässt unserer Opernwelt ein riesiges Erbe, das wir jetzt verwalten müssen", sagte der Kulturminister.

Die Lieblingsoper

In der Arena wurde Zeffirellis neunte "Traviata" gezeigt. Das Meisterwerk Verdis war Zeffirellis Lieblingsoper. Das erste Mal hatte er die Oper 1958 in Dallas mit Maria Callas als Violetta auf die Bühne gebracht. "Wir haben hart für diese Aufführung in der Arena gearbeitet. Zeffirellis 'Traviata' ist ein Meisterwerk. Alle haben wir den Maestro sehr geliebt, genau wie er Verona geliebt hat", so die Intendantin der Arena, Cecilia Gasdia.

Es folgt die "Aida" in einer Version des Jahres 1913. Highlight dieser Saison in der Arena ist Giuseppe Verdis "Il Trovatore" ab dem 29. Juni mit Anna Netrebko und ihrem Gatten Yusif Eyvazov als Protagonisten.

Der 96-jährige Zeffirelli war vor einer Woche in seiner Villa auf der Via Appia Antica in Rom friedlich verstorben. Eine Trauerzeremonie wurde in der Kathedrale seiner Geburtsstadt Florenz abgehalten. Er wurde auf dem Hauptfriedhof von Florenz beigesetzt, wo mehrere Größen der italienischen Literatur und Politik ruhen.