Die deutsche Filmkritik hat "Das unmögliche Bild" der steirischen Regisseurin Sandra Wollner zum besten Spielfilm 2018 gekürt. Die Verleihung fand am Montagabend im Rahmen der "Woche der Kritik" in Berlin statt. Die Jury des preisverleihenden Verbands der deutschen Filmkritik lobte den Film der Leobenerin, die in Wien und Ludwigsburg studierte, als "brillant" und nannte ihn "eine Offenbarung".

Die deutsch-österreichische Koproduktion "Das unmögliche Bild", die auch auf der Diagonale 2017 zu sehen war und im Oktober bei den Hofer Filmtagen den mit 10.000 Euro dotierten Förderpreis für Filmkunst der Nationalgalerie Berlin erhielt, erzählt eine Familiengeschichte aus der Wiener Nachkriegszeit. Bereits 2016 erhielt sie dafür den Deutschen Nachwuchsfilmpreis. Durch die Linse ihrer Super-8-Kamera dokumentiert die 13-jährige Johanna den Alltag der Familie.

Szene aus "Das unmögliche Bild"
Szene aus "Das unmögliche Bild" © Sixpackfilm

Sandra Wollner über ihren Film

"Er handelt von einer Geschichte, wie man sie im Wien der 50er Jahre wohl häufiger finden konnte, hätte man nach ihr gesucht. Irgendwo zwischen den Kindheitserinnerungen einer alten Wienerin, dem Gesang Qualtingers und den Super-8-Aufnahmen meiner eigenen Kindheit bin ich dann auf das gestoßen, was mich eigentlich faszinierte.

Wenn ich Situationen meiner Kindheit erinnere, sind diese Erinnerungen eine Kette an Bildern, die ich aneinanderreihen kann. Ob ich sie tatsächlich erlebt habe oder ob sie mir nur gezeigt oder erzählt wurden, kann ich dabei nicht immer nachvollziehen. Es sind Familienbilder, die stets nur den Bruchteil einer Wahrheit zeigen, Bilder, die Feste und Alltäglichkeiten festhalten und die - teilweise unmerklich - zum Rückgrat unserer Erinnerungen werden, sie allmählich sogar komplett ersetzen können.

"Das unmögliche Bild" ist ein Film über die Erinnerung und darüber, wie sie mit dem Filmemachen zusammenhängt. Mit den Filmen, die wir sozusagen alle machen - ob wir dabei eine Kamera benutzen oder nicht."