In Krakau haben Beratungen des UNESCO-Komitees zum Welterbe begonnen. Bis zum 12. Juli werden die Experten über die Aufnahme neuer Stätten auf die begehrte Liste der UNO-Kulturorganisation beraten. Zur Debatte steht aber auch das Hochhausprojekt am Wiener Heumarkt, durch das der Welterbetitel des historischen Zentrums Wiens auf dem Spiel steht.

Aller Voraussicht nach wird die Aufnahme des historischen Zentrum Wiens in die Liste der bedrohten Kulturgüter - der "World Heritage List in Danger" - beschlossen. Neben dem Hotel Intercontinental - das ebenfalls neu gebaut wird - soll ein 66 Meter hoher Wohnturm errichtet werden, der das Innenstadtensemble nach Ansicht der UNESCO maßgeblich beeinträchtigt.

Weltweit gelten 55 der insgesamt 1.052 Weltkulturerbe-Stätten als akut gefährdet - darunter alle sechs Stätten in Syrien wie etwa Aleppo, Damaskus und die Wüstenstadt Palmyra. Krieg und Terror hätten dort zu Schäden unvorstellbaren Ausmaßes geführt, wie Experten warnen. Demgegenüber sine 35 Orte heuer für die Neuaufnahme in die UNESCO-Liste nominiert.

Der polnische Präsident Andrzej Duda nahm die rund 3.000 Welterbe-Experten aus mehr als 130 Ländern auf der Wawelburg in Empfang. Erstmals tage das Komitee in Polen, betonte Duda und sprach von einem besonderen Moment. "Krakau hat der UNESCO viel zu verdanken", betonte er. Die Wawelburg kam 1978 auf die UNESCO-Liste. An der Eröffnungsfeier der Tagung nahm auch UNESCO-Direktorin Irina Bokowa teil.