Da bleibt nichts anderes übrig: Die Kunstgeschichte muss umgeschrieben werden. Wurde bisher gelehrt, dass Pablo Picasso und Georges Braque praktisch gemeinsam den Kubismus begründet hätten, so ist der deutsche Cartoonist, Karikaturist und Illustrator Gerhard Glück überzeugt, der große Picasso war es allein. Und der 66-Jährige liefert gleich auch den Beleg, in Form eines Cartoon-Gemäldes, auf dem Picasso eine Schachtel auf dem Kopf trägt und den Kubismus erklärt.

Viele Menschen haben sich schon gefragt, wie es Friedrich Smetana angestellt hat, dass er mit der "Moldau" eine so überaus treffende Programmmusik komponieren konnte. Wiederum lüftet Glück das Geheimnis. Zu sehen in der noch bis 9. Jänner im Wiener MuseumsQuartier laufenden Ausstellung "Ein Glück für die Kunst". An die 120 Originale rund um das Thema Kunst werden gezeigt, zu gewinnen ist die Erkenntnis, dass Sprache ungeeignet ist, Bildwitz adäquat darzustellen. Wie beschreibt man eine "Dürermütze"?

Vor einigen Monaten gründete der langjährige Geschäftsführer des Ueberreuter Verlags, der gebürtige Judenburger Fritz Panzer (Jahrgang 1955), gemeinsam mit dem ehemaligen Ueberreuter-Marketing-Chef Thomas Zauner die "Komische Künste Verlagsges.m.b.H.".

Die Glück-Ausstellung ist der erste Schritt in die Öffentlichkeit, dem noch weitere folgen werden. "An der Schnittstelle zwischen Kunst und Humor" werde sich die Cartoon-Agentur positionieren. "Wir wollen komische Kunst in Österreich befördern und Sammler und Interessierte mit den Künstlern zusammenbringen", umreißt Panzer seine Vorhaben als Jungunternehmer.

Pro Jahr sind zwei bis drei Ausstellungen geplant. Bis Mitte Februar wird eine Verkaufsgalerie mit einschlägigen Büchern, Original-Cartoons und Faksimiles aufgebaut. In einem Online-Shop können jetzt schon Cartoons von Glück, Gerhard Haderer, Til Mette u. a. erworben werden.

Ein Glück für die Kunst. Cartoons von Gerhard Glück. Bis 9. Jänner. Atelier 21, MuseumsQuartier Wien. www.komischekuenste.com