"Wer's glaubt, wird selig" heißt die neue, eben gestartete Kinokomödie von Marcus H. Rosenmüller mit Christian Ulmen in der Hauptrolle.

Die Story spielt in einem bayerischen Bergdorf. Jahrelang kein Schneefall, die Touristen bleiben aus. Der Wirt Georg - Ihre Rolle - hat eine Idee. Wie wär's mit einem Wunder, einer Heiligsprechung? Wallfahrtsort statt Ski-Mekka? Wie steht's denn um Ihren privaten Glauben an Wunder?

CHRISTIAN ULMEN: Hin und wieder habe ich das Gefühl: Das kann kein Zufall, das muss Fügung sein! Dennoch: Ich bin Agnostiker, glaube nicht an Gott und daher auch nicht an Wunder. Und da keiner da ist, der Wunder vollbringen kann, glaube ich auch nicht an Heilige. Aber: Bewiesen ist weder die Existenz noch die Nicht-Existenz Gottes, deshalb halte ich letztendlich Gott und auch Wunder nicht für ganz unmöglich.

Und was wäre, wenn plötzlich - wie im Film - der Papst neben Ihnen stünde?

ULMEN: Das wäre mir egal. Ich bin protestantisch erzogen. Da spielt der Papst nie eine Rolle. Im Wohnzimmer meiner Oma hing auch nie ein Porträt von ihm, höchstens ein Bild von Jesus.

Als Papst stand der Österreicher Nikolaus Paryla vor der Kamera.

ULMEN: Und der spielte nicht den Papst, der war es. Er hatte eine absolut ehrfurchtsvolle Ausstrahlung. Niemand hat sich getraut, ihn anzusprechen.

Sie haben für "Wer's glaubt, wird selig" wochenlang in Bayern am Land gedreht. Wie haben Sie sich als einer, der aus dem deutschen Norden kommt, dort gefühlt?

ULMEN: Das Landleben wäre nichts für mich. Ich bin stadtverseucht. Abhängig von Internet, Handynetz und Einkaufszentren.

Ihr Georg ist ein leicht trotteliger, schüchterner Typ. So was spielen Sie öfter. Zufall?

ULMEN: Ich habe eine Film- und TV-Firma, und dort kann ich machen, was ich möchte. Kann sein: Drei Monate pro Jahr ähnliche Typen, aber dafür neun Monate ganz andere Baustellen.

Nimmt man von jedem Film etwas mit?

ULMEN: Vielleicht den Film an sich. Aber nicht, dass einem jeweils Lektionen fürs Leben erteilt werden.

Rosenmüllers "Wer früher stirbt ist länger tot" hat der deutschen Komödienlandschaft neue Impulse gegeben. Wie war die Arbeit mit ihm?

ULMEN: Rosenmüller ist der Jürgen Klopp (Trainer des Fußballmeisters Borussia Dortmund, Anm.) des deutschen Films. Er versteht es, zu motivieren.

Gehen Sie privat gern ins Kino?

ULMEN: Sehr gerne, doch nicht in Filme, in denen ich mitwirke. Ich labe mich nicht an meiner Schauspielkunst.