Wenn man über Verkehrsflüsse, Feinstaubbelastung oder das Wetter in Städten Auskunft erhalten will, muss man sich mit einer bescheidenen Datenlage zufriedengeben. Nur wenige, einzelne Messstationen zeichnen ein unzureichendes Bild davon, wie warm es an unterschiedlichen Orten wirklich ist, wo die großen Autokolonnen unterwegs sind oder wie stark der Feinstaub die unmittelbare Umgebung tatsächlich belastet. Dazu braucht es mehr Sensoren.

Der neue Mobilfunkstandard 5G wird so ein engmaschiges Sensornetzwerk erstmals möglich machen. „Die Informationen brauchen wir, um viele Abläufe in Städten effizienter zu gestalten, angefangen von Verkehrsplanung bis hin zu Maßnahmen für die Klimaanpassung“, sagt Helmut Wöllik vom Studienbereich Engineering & IT der FH Kärnten. Er arbeitet am Aufbau eines 5G-Sensornetzwerkes am sogenannten „5G-Playground“ – ein Forschungszentrum angesiedelt am Lakeside Park in Klagenfurt, an dem verschiedene Anwendungen der neuen Funktechnologie entwickelt werden sollen.

„5G steht noch völlig am Anfang, viele Bereiche dieser Technologie sind bislang gar nicht ausdefiniert“, sagt Wöllik. Sein Projekt beschäftigt sich im Besonderen damit, wie Sensornetzwerke in Städten möglichst energiesparend eingesetzt werden können. Dazu nutzen er und sein Team die Sparsamkeit der Datenübertragung, mit der sich 5G von vorhergegangenen Mobilfunkstandards abhebt. „Das ermöglicht den Sensoren, die meiste Zeit im Ruhemodus zu verharren“, sagt Wöllik.

Netzwerke mit mehreren Tausend Sensoren können so mit nur wenig Energie betrieben werden – das spart Kosten und Wartungsaufwand. Außerdem ist dadurch das Mobilfunknetz, das künftig mit vielen anderen datenintensiven Übertragungen beschäftigt sein wird, nicht ständig durch die Stadtsensoren belastet. Noch stehen die Forschungen dazu aber am Anfang – in der Laborumgebung.