Es ist acht Uhr früh, als sich die Völkermarkter Bauhofmitarbeiter Stephan Krampl (40) und Fabian Ladinig (28) mit ihrem Vorgesetzten Josef Wodlej (53) in ihrem Dienstwagen in Richtung Drauradweg begeben. "Hier ist ein Hotspot für Müllablagerungen. Wir sind hier ständig unterwegs und sammeln den Müll auf den Fischerplätzen ein. Leider lassen viele ihren Müll einfach liegen. Auch die Hundekotsackerl werden oft im nächsten Gebüsch entsorgt", bedauert Wodlej.
Vor allem an versteckten Plätzen, wie am Lilien- oder Frankenberg, entladen die Leute in der Dunkelheit unbemerkt ihren Müll. So kamen den Bauhofmitarbeitern schon Waschmaschinen, Autoreifen oder ein Haufen gebrauchter Pampers unter.
"Bierdosen, Taschentücher und Zigarettenstummel findet man sehr oft. Es ist keine angenehme Arbeit", sagt Krampl, während er entlang der Drau nach Müll Ausschau hält. Vorzufinden ist dieses Mal keiner, der "Putztrupp" trifft lediglich auf eine Radfahrerin und einen Jogger. Es geht weiter in Richtung Stauseebucht. Entlang der Seeberg Straße liegen am Fahrbahnrand weggeschmissene Trinkflaschen und Taschentücher. "Hier ist die Straßenmeisterei zuständig. Das ist streng getrennt. Wobei wir uns hin und wieder natürlich auch helfen", sagt Bauamtsleiter Armin Alic, der die Bauhofmitarbeiter kurz begleitet.
Nahe des Rudersportzentrums wird das Auto abgestellt. Am Bürgerfrauenweg wird geschaut, ob die Mülleimer nicht bereits überquellen. Diese entleert sonst Völkermarkts "Viertelputzer", der zurzeit aus gesundheitlichen Gründen keinen Dienst verrichten kann. "Immer diese Raucher", rutscht es Kampl heraus, als er unzählige Zigarettenstummel bei der Sitzgelegenheit in der Nähe der Mülleimer entdeckt. Sofort schnappt er sich seine Griffzange, in seiner linken Hand hält er den schwarzen Müllsack. Um gut sichtbar zu sein, trägt er eine Warnweste. "An und für sich tut Bewegung ja gut. Ich könnte mir aber Besseres vorstellen, als den Müll von Fremden aufzuheben", sagt Krampl, gelernter Elektriker und Einzelhandelskaufmann, seit drei Jahren am Bauhof tätig.
"Es war ein heißer Sommertag" ist danach im Auto zu hören. Aber nicht im Radio, es ist Wodlejs Handy, das klingelt. Heiß war es während der Müllsammelaktion aber nicht, die Wolken zogen sich langsam zusammen. "Wir fahren jetzt zum Industriepark. Hier sind wir mindestens einmal in der Woche", sagt Wodlej. Und eine Krähe auf dem Acker weist schon auf herumliegenden Müll hin. "Die Vögel verteilen das Essen. Hier werden immer sehr viele Sackerl von McDonald’s, Taschentücher und Flaschen entsorgt. Es sind meistens die Lkw-Fahrer, die hier übernachten und ihren Dreck in den Acker werfen. Und das, obwohl viele Mülleimer herumstehen", sagt Ladinig aus Grafenbach, gelernter Zimmerer und seit neun Jahren Bauhofmitarbeiter.
Die Mülleimer im Industriepark sind noch recht leer. 50 Meter davon entfernt liegen Porozell, Plastik und Essensreste auf dem Boden. "Und eine Spritze haben wir hier auch", sagt Krampl. Es dauert eine Zeit lang, bis alles mit der Greifzange sorgfältig aufgeklaubt ist.
"Jetzt müssen wir noch auf ein paar Spielplätzen Geräte tauschen", sagt Krampl. Seit sieben Uhr stehen die Bauhofmitarbeiter schon im Einsatz. Gegen zehn Uhr ist es bereits Zeit für eine kleine Jause. Diese holen sie sich vom Völkermarkter Wochenmarkt, wo sie im Anschluss auch noch für Ordnung sorgen müssen.
"Wir betreuen rund 300 Straßenkilometer. Wir kümmern uns auch um notwendige Mäharbeiten und die Bestattung", sagt Wodlej. Insgesamt 32 Mitarbeiter beschäftigt der Bauhof. Dazu zählen die Gärtnerei, die in der Völkermarkter Innenstadt schon mit der Bepflanzung startete. Aber auch die Betreuer des eigenen Wasserwerkes und der Schwimmanlage sowie ein Mitarbeiter, der für die Feuerwehr der Stadt Völkermarkt "abgestellt ist", zählen dazu. "Im Sommer werden uns Langzeitarbeitslose bei den Mäharbeiten helfen. Sie trimmen jene Stellen, an denen wir mit unseren Geräten nicht dazukommen", informiert Bauhofleiter Wodlej. Ehrenamtliche Froschklauber konnten für heuer zum ersten Mal keine gefunden werden, weshalb anstatt der Amphibienschutzzäune nur Hinweisschilder in der St. Margarethener Straße aufgestellt worden sind.