Die Missstände bei der Schweinemast Mochoritsch, die durch den Verein gegen Tierfabriken aufgedeckt wurden, sorgen über die Landesgrenzen hinaus für Diskussionsstoff. Ein Ermittlungsverfahren wegen Tierquälerei wurde eingeleitet. Es gilt die Unschuldsvermutung.

„So etwas gehört aufgedeckt. Tiere müssen richtig gehalten werden. Das ist das Wichtigste“, sagt der 78-jährige Steirer Heribert Fuchs, der am Montag bei der Griffen-Rast dennoch ein Schnitzel bestellte. „Wenn wir keine Tierfabriken haben möchten, dann dürfen wir kein Fleisch konsumieren“, ist die Meinung eines 40-jährigen Völkermarkters, der seinen Namen nicht nennen will.

"Menschen machen Fehler"

Der Unternehmer und Landwirt Franz Skuk wünscht sich eine faire Chance für die Betreiberfamilie: „Was bei der Schlachtung passiert ist, heiße ich nicht für gut. Menschen machen Fehler und man sollte diese korrigieren dürfen. Demonstrationen abzuhalten, obwohl die Familie eingesteht, Fehler gemacht zu haben, ist Rufmord. Wenn wir als Landwirte von selbst ernannten Tierschützern so behandelt werden, stelle ich die Sinnhaftigkeit unserer Arbeit in Frage“, sagt Skuk.

Griffens Bürgermeister Josef Müller ist selbst Landwirt und hat Gespräche mit den Betreibern geführt. „Tierschutz ist ein sensibles Thema. Festgestellte Mängel sollen behoben worden sein“, sagt Müller. Die Familie Jernej wollte keine Stellungnahme abgeben.

Heribert Fuchs
Heribert Fuchs © Simone Dragy
Franz Skuk
Franz Skuk © Helmuth Weichselbraun
Josef Müller
Josef Müller © Helmuth Weichselbraun