Am 26. April gaben sich Peter Grilliz (54) aus der Gemeinde Eberndorf/Dobrla vas und der gebürtige Drautaler Markus Druml (44) im slowenischen Thermenort Laško das Ja-Wort. Sowohl das Datum, als auch der Hochzeitsort haben im Leben der beiden eine besondere Bedeutung, denn am 26. April 2005 lernten sich die beiden in einer Therme kennen. Damals waren beide noch als Bankangestellte tätig und wurden – beide eigentlich „nur“ als Vertretung für andere Mitarbeiter – zu einer Fortbildung in ein Thermenhotel geschickt. „Dieser Zufall – oder besser gesagt das Schicksal – führte uns zusammen“, erklärt Druml. Einer von ihnen war zu dieser Zeit bereits als homosexuell geoutet, der andere nicht. In einer Zeit, in der das Coming-out noch mit vielen Ängsten verbunden war, war diese Begegnung für beide der Beginn von etwas ganz Besonderem.
Hochzeit zum 20. Jahrestag
Mit viel Mut und Liebe meisterten die beiden ihren gemeinsamen Weg. Im Jahr 2011 zogen sie in das von ihnen renovierte Elternhaus von Peter Grilliz in Gablern ein und im Jänner 2012 besiegelten sie ihre Liebe mit einer eingetragenen Partnerschaft, da eine Eheschließung für gleichgeschlechtliche Paare damals in Österreich noch nicht möglich war. Mittlerweile hat sich das geändert und für beide war klar: „Wenn geheiratet wird, dann zu einem besonderen Anlass und dieser war nun unser 20-jähriges Beziehungsjubiläum.“
Viele Gemeinsamkeiten
In Laško wurde jedoch nicht nur im kleinsten Rahmen geheiratet, weil es sich um einen von ihnen sehr geschätzten Thermenort handelt, sondern auch, weil den beiden Kärntner Slowenen die slowenische Sprache sehr am Herzen liegt. Auch sonst haben der Autoverkäufer Grilliz und der Volksschullehrer Druml viele Gemeinsamkeiten: Sie singen gemeinsam im Sittersdorfer Männerchor Trta und beim Kirchenchor in Eberndorf/Dobrla vas und engagieren sich in der Kommandantschaft der Freiwilligen Feuerwehr Gablern.
Wissend, dass gleichgeschlechtliche Liebe und Ehe auch heute noch teilweise auf Ablehnung stößt, hat sich das Ehepaar dazu entschlossen, ihre Liebe öffentlich zu machen, um anderen Menschen Mut zu machen, die sich in einer ähnlichen Situation befinden.
