Die Bilanz der Kelag für das Jahr 2022 hat final Öl in das Feuer der massiven Preissteigerungen gegossen. Während die Tarife für Kunden über breite Bereiche stark angehoben wurden, präsentierte der Konzern Anfang April einen Rekordgewinn und eine Umsatz-Verdoppelung. Vor Corona und während der Pandemie lag der Jahresgewinn bei rund 100 Millionen, 2021waren es 129 Millionen Euro und 2022 stolze 214 Millionen Euro. Der Umsatz stieg von 1,524 auf 3,103 Milliarden Euro. 

In einer ersten Annahme könnten die Kunden aus Villach dazu einen nicht unwesentlichen Beitrag geleistet haben, denn der Fernwärmetarif in Villach soll einer der höchsten in Kärnten sein. In Zahlen manifestieren, lässt sich diese Annahme nicht, denn die Kelag legt die Tarifgestaltung oder einen Vergleich mit anderen Städten nicht offen. Kelag Wärme und Energie-Geschäftsführer Adolf Melcher dazu in einem Gespräch mit der Kleinen Zeitung: "Generell erachte ich es aber nicht für sinnvoll, ständig über die Preise zu diskutieren. In Villach hat sich der Tarif für ein Einfamilienhaus im Schnitt um circa 44 Prozent erhöht. Die Kunden zahlen mehr als in anderen Städten, es gibt aber auch Städte, in denen es noch teurer ist. Villach ist eine Region mit einem enormen Bedarf, wir werden massiv investieren, das erfordert auch höhere Einnahmen", sagt Melcher.

"Umgerechnet 150 Euro von jedem Kärntner"

Um diese "Intransparenz" zu beenden, ruft die Verantwortung Erde nun dazu auf, Rechnungen anonymisiert offenzulegen. „Viele Fernwärmekunden können es sich nicht leisten 'nicht über Preise zu sprechen'. Wenn sich die Betreiber nicht um Transparenz bemühen, müssen wir sie mit den Menschen in Villach selbst erarbeiten. Wir bitten um Zusendungen aus ganz Österreich, um auch eine Vergleichbarkeit mit anderen Städten herzustellen", sagt der Villacher Erde-Stadtrat Gerald Dobernig mit Verweis auf " ein Monopolunternehmen, das im letzten Jahr mehr als 75 Millionen Euro Gewinn gemacht hat. Das sind immerhin rund 150 Euro je Kärntnerin und Kärntner".

In einer Bilanz-Analyse konkretisierte die Kelag den Gewinn. Der Auskunft des Konzerns nach, hätte man steigende Gewinne stark aus dem internationalen Geschäft erzielt (mehr als 30 Millionen Euro). 22 Millionen trägt die Kärnten Netz GmbH bei, im Vertrieb und beim Strom hätte man jedoch Verluste erzielt, hieß es.

Bürgermeister regt Runden Tisch an

Dem aktuellen Vorstoß vorausgegangen ist ein anderer der Fraktion. Sie regte bei Stadt und Land eine Überprüfung der Tarife und der Monopolstellung des privaten Anbieters Kelag auf Bundesebene an. Bürgermeister Günther Albel (SPÖ) will zum Thema Energiepreise zu einem Runden Tisch laden.

Zurück zur Rechnungs-Einsendung: Diese sollen an:  heizen@verantwortung-erde.org oder per Post oder persönlich an das Büro der Fraktion in der Willroiderstraße 9 in Villach.