Mit einer neuen Kampagne arbeitet die Stadt Villach in fordernden Zeiten des Lockdowns daran, niederschwellig Hilfe für Frauen, die Gewalt erfahren, anzubieten. Sensibilisiert wird in  städtischen Wohnanlagen und durch Infoflyer. „Wir leben gerade jetzt mit besonderen Herausforderungen. Betroffene Frauen haben in der Pandemie kaum Ansprechpartner oder Kontakt zu Menschen, die ihnen in schwierigen Situationen helfen könnten. Daher hat das Frauenbüro einen informativen Flyer gestaltet, der nun in allen stadteigenen Wohnanlagen am Schwarzen Brett angeschlagen wird“, informieren Frauenreferentin Vizebürgermeisterin Gerda Sandriesser (SPÖ) und Wohnungsreferent Erwin Baumann (FPÖ).

Auf dem Infoblatt sind alle Anlaufstellen, die rasch Hilfe anbieten, Notrufnummern aufgelistet. „Durch die Lockdowns und Homeoffice sind betroffene Frauen noch isolierter als sonst. Arbeitslosigkeit und Überlastungen tun ihr Übriges, um die Gewaltbereitschaft steigen zu lassen. Mit dem Informationsfolder gibt es die Möglichkeit, rasch und anonym zu Hilfskontakten zu kommen“, sagt Frauenbeauftragte Marie-Theres Grillitsch.

Die Flyer sind in 140 städtischen Wohnhäusern ausgehängt. Weitere Kooperationen sind schon in Aussicht. Daten zu Gewaltpotenzial im Lockdown lassen sich aufgrund der Dunkelziffer schwer erheben, Experten gehen aber davon aus, dass sich Vorfälle mehren. "Die Fallzahlen weisen keine erhöhte Gewaltbereitschaft auf, wir gehen aber davon aus, dass das daran liegt, dass vieles im Verborgenen passiert. Umso wichtiger ist diese Kampagne", sagt Grillitsch.

Die Kontaktnummern
Die Kontaktnummern © KK/Stadt Villach